Adelung Wörterbuch
Ênke
, des -n, plur. die -n, in der Landwirthschaft einiger Gegenden, besonders Ober- und Niedersachsens, ein junger Knecht, der nur als ein halber Knecht dienet, und den Großknecht über sich hat; ein Pferdeknecht, Ackerknecht. Auf großen Gütern hat man einen Oberenken oder Großenken, einen Mittelenken und einen Unterenken oder Kleinenken. Figürlich bedeutet dieses Wort zuweilen auch eine Stütze, besonders eine Gabel an dem Pfluge, worauf die Ackerleine ruhet; dergleichen Stütze in andern Mundarten ein Knecht genannt wird. Anm. Daß dieses Wort sehr alt seyn müsse, erhellet aus den bey den Römern üblichen Diminut. desselben, anculus, ancula, ancilla, und dem Zeitworte anculare. Anculus kommt im mittlern Lateine auch von einem Diener höherer Art, von einem Hofbedienten vor. Ob aber dieses Wort, wie du Fresne will, von dem alten Bretagnischen anc, klein, niedrig, enge, abstamme, muß man dahin gestellet seyn lassen. S. das folgende.
1. Der Ênkel
, des -s, plur. ut nom. sing. des Kindes Kind, in beyderley Geschlechtern. Sie ist mein Enkel. Er ist mein Enkel. Noch häufiger unterscheidet man beyde Geschlechter durch Enkel und Enkelinn. In weiterer Bedeutung, besonders in der höhern Schreibart, sind die Enkel die Nachkommen überhaupt.
Anm. Enkel ist ohne Zweifel mit dem vorigen verwandt, so fern dasselbe ehedem einen jungen Menschen überhaupt bedeutet haben mag. In Oberdeutschland lautet dieses Wort Enikel, Enenkel, Änenchel, welches, wie Frisch will, so viel bedeutet, als des Ahnen oder Großvaters, Knecht oder Knabe. S. Ahnen. Für Enkel ist in einigen Oberdeutschen Gegenden auch Großsohn und Großtochter, und in andern der Tiechter, Dichter, üblich, welches ohne Zweifel zu Tochter gehöret.
2. Der Ênkel
, des -s, die Biegung des Fußes an dem Knorren, S. Änkel.
, des -n, plur. die -n, in der Landwirthschaft einiger Gegenden, besonders Ober- und Niedersachsens, ein junger Knecht, der nur als ein halber Knecht dienet, und den Großknecht über sich hat; ein Pferdeknecht, Ackerknecht. Auf großen Gütern hat man einen Oberenken oder Großenken, einen Mittelenken und einen Unterenken oder Kleinenken. Figürlich bedeutet dieses Wort zuweilen auch eine Stütze, besonders eine Gabel an dem Pfluge, worauf die Ackerleine ruhet; dergleichen Stütze in andern Mundarten ein Knecht genannt wird. Anm. Daß dieses Wort sehr alt seyn müsse, erhellet aus den bey den Römern üblichen Diminut. desselben, anculus, ancula, ancilla, und dem Zeitworte anculare. Anculus kommt im mittlern Lateine auch von einem Diener höherer Art, von einem Hofbedienten vor. Ob aber dieses Wort, wie du Fresne will, von dem alten Bretagnischen anc, klein, niedrig, enge, abstamme, muß man dahin gestellet seyn lassen. S. das folgende.
1. Der Ênkel
, des -s, plur. ut nom. sing. des Kindes Kind, in beyderley Geschlechtern. Sie ist mein Enkel. Er ist mein Enkel. Noch häufiger unterscheidet man beyde Geschlechter durch Enkel und Enkelinn. In weiterer Bedeutung, besonders in der höhern Schreibart, sind die Enkel die Nachkommen überhaupt.
Anm. Enkel ist ohne Zweifel mit dem vorigen verwandt, so fern dasselbe ehedem einen jungen Menschen überhaupt bedeutet haben mag. In Oberdeutschland lautet dieses Wort Enikel, Enenkel, Änenchel, welches, wie Frisch will, so viel bedeutet, als des Ahnen oder Großvaters, Knecht oder Knabe. S. Ahnen. Für Enkel ist in einigen Oberdeutschen Gegenden auch Großsohn und Großtochter, und in andern der Tiechter, Dichter, üblich, welches ohne Zweifel zu Tochter gehöret.
2. Der Ênkel
, des -s, die Biegung des Fußes an dem Knorren, S. Änkel.