Adelung Wörterbuch
Einträchtig
, -er, -ste, adj. et adv. 1) Eintracht habend, verrathend, darin gegründet. Ein Paar sehr einträchtige Eheleute. Sie leben überaus einträchtig mit einander. Siehe wie fein und lieblich ists, daß Brüder einträchtig bey einander wohnen, Ps. 133, 1. 2) In weiterer Bedeutung kommt dieses Wort im Oberdeutschen häufig für einmüthig, einstimmig vor. Eine einträchtige Lehre, eine einstimmige. Ein einträchtiger Schluß, ein einmüthiger. Siehe der Propheten Reden sind einträchtig gut für den König, 2 Chron. 15, 12. Und handelten das göttliche Gesetz einträchtig, Weish. 18, 9. Daß ihr einträchtig gesinnet seyd unter einander, Röm. 15, 5, in einigen Ausgaben, wo in andern statt dessen einerley stehet. Anm. Das verlängerte Alemannische einträchtiglich, welches noch in der Deutschen Bibel vorkommt, und im 14ten Jahrhunderte eytrechticlichin lautete, ist im Hochdeutschen unbekannt. Das Hauptwort, die Einträchtigkeit bezeichnet die Eintracht, als ein Zustand, als eine Fertigkeit betrachtet.
1. Der Eintrag
, des -es, plur. car. Nachtheil, Kränkung; mit dem Zeitworte thun. Das wird dir keinen Eintrag thun, dir und deinen Gerechtsamen nicht nachtheilig seyn. Meine Besuche werden deiner Liebe wenig Eintrag thun. Das thut meiner Freyheit, meinen Gerechtsamen vielen Eintrag.
Anm. Da dieses Hauptwort weder mit dem folgenden Verbo eintragen, noch mit dem einfachen tragen einige begreifliche Verwandtschaft hat, so stammet es ohne Zweifel aus einer andern Quelle her. Im Schwedischen bedeutet Indrång incommodum, von trånga, drängen. Es kann seyn, daß Eintrag eine ähnliche Abstammung hat; denn die Gegenwart und Abwesenheit des n vor manchen Buchstaben rühret oft bloß von den Mundarten her. Im Niedersächsischen bedeutet Indrang nicht nur Zudringlichkeit, Widersetzung, Widerspruch, sondern Afdrang wird daselbst auch für Eintrag, Abbruch, Schaden, Nachtheil, und, so wie das Hochdeutsche, nur mit dem Verbo thun gebraucht. S. auch Beeinträchtigen.
2. Der Eintrag
, des -es, plur. inus. was eingetragen wird, doch nur bey den Webern, diejenigen Fäden, welche in den Aufzug eingetragen werden, und mit demselben eigentlich das Gewebe ausmachen; der Einschlag, im Oberdeutschen das Wäsel. In einigen gemeinen, besonders Oberdeutschen Mundarten, lautet dieses Wort Eintracht, welches denn auch nicht unrichtig ist, weil von tragen so wohl Trag als Tracht gemacht wird. Wenn an einem Kleid eines Aussatzes Mahl seyn wird – am Werft oder am Eintracht, 3 Mos. 13, 47, f.
, -er, -ste, adj. et adv. 1) Eintracht habend, verrathend, darin gegründet. Ein Paar sehr einträchtige Eheleute. Sie leben überaus einträchtig mit einander. Siehe wie fein und lieblich ists, daß Brüder einträchtig bey einander wohnen, Ps. 133, 1. 2) In weiterer Bedeutung kommt dieses Wort im Oberdeutschen häufig für einmüthig, einstimmig vor. Eine einträchtige Lehre, eine einstimmige. Ein einträchtiger Schluß, ein einmüthiger. Siehe der Propheten Reden sind einträchtig gut für den König, 2 Chron. 15, 12. Und handelten das göttliche Gesetz einträchtig, Weish. 18, 9. Daß ihr einträchtig gesinnet seyd unter einander, Röm. 15, 5, in einigen Ausgaben, wo in andern statt dessen einerley stehet. Anm. Das verlängerte Alemannische einträchtiglich, welches noch in der Deutschen Bibel vorkommt, und im 14ten Jahrhunderte eytrechticlichin lautete, ist im Hochdeutschen unbekannt. Das Hauptwort, die Einträchtigkeit bezeichnet die Eintracht, als ein Zustand, als eine Fertigkeit betrachtet.
1. Der Eintrag
, des -es, plur. car. Nachtheil, Kränkung; mit dem Zeitworte thun. Das wird dir keinen Eintrag thun, dir und deinen Gerechtsamen nicht nachtheilig seyn. Meine Besuche werden deiner Liebe wenig Eintrag thun. Das thut meiner Freyheit, meinen Gerechtsamen vielen Eintrag.
Anm. Da dieses Hauptwort weder mit dem folgenden Verbo eintragen, noch mit dem einfachen tragen einige begreifliche Verwandtschaft hat, so stammet es ohne Zweifel aus einer andern Quelle her. Im Schwedischen bedeutet Indrång incommodum, von trånga, drängen. Es kann seyn, daß Eintrag eine ähnliche Abstammung hat; denn die Gegenwart und Abwesenheit des n vor manchen Buchstaben rühret oft bloß von den Mundarten her. Im Niedersächsischen bedeutet Indrang nicht nur Zudringlichkeit, Widersetzung, Widerspruch, sondern Afdrang wird daselbst auch für Eintrag, Abbruch, Schaden, Nachtheil, und, so wie das Hochdeutsche, nur mit dem Verbo thun gebraucht. S. auch Beeinträchtigen.
2. Der Eintrag
, des -es, plur. inus. was eingetragen wird, doch nur bey den Webern, diejenigen Fäden, welche in den Aufzug eingetragen werden, und mit demselben eigentlich das Gewebe ausmachen; der Einschlag, im Oberdeutschen das Wäsel. In einigen gemeinen, besonders Oberdeutschen Mundarten, lautet dieses Wort Eintracht, welches denn auch nicht unrichtig ist, weil von tragen so wohl Trag als Tracht gemacht wird. Wenn an einem Kleid eines Aussatzes Mahl seyn wird – am Werft oder am Eintracht, 3 Mos. 13, 47, f.