Adelung Wörterbuch
Eigenliebe
, plur. car. die Liebe zu sich selbst; so wohl, 1) in gutem Verstande, da die Eigenliebe in dem natürlichen Triebe glücklich zu seyn bestehet, welcher der Grund des ganzen physischen und moralischen Lebens ist. In diesem Verstande ist das Wort nur bey einigen üblich, dagegen andere diesen Trieb mit mehrerm Rechte die Selbstliebe nennen, S. dieses Wort. Man gebraucht daher das Wort Eigenliebe, so wohl im gemeinen Leben als in der Büchersprache, am häufigsten, 2) von der ungeordneten Selbstliebe, welche das vernünftige Ziel überschreitet, und nur sich für das letzte Ziel seiner Bemühungen hält. In engerer und der gemeinsten Bedeutung ist die Eigenliebe das unregelmäßige Vergnügen, welches man aus vermeinten Vollkommenheiten empfindet, und der Trieb selbige zu befördern. Ein Mensch hat viele Eigenliebe, wenn er sich gern loben höret, sich auf eine eitele Art putzet, auf eine übertriebene Art für seine Bequemlichkeit sorget u.s.f. Die Bey- und Nebenwörter eigenliebig und eigenliebisch sind nur in den niedrigen Sprecharten üblich.  
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