Adelung Wörterbuch
* Die Riege
, plur. die -n, das Hochdeutsche Reihe nach der Niederdeutschen Aussprache, welches in Luthers Übersetzung mehrmahls vorkommt, der Hochdeutschen Schreibart aber fremd ist. Und sollt es füllen mit vier Riegen voll Steine, 2 Mos. 28, 17. Und so in andern Stellen mehr.
1. Der Riegel
, des -s, plur. ut nom. sing. ein nur bey den Jägern übliches Wort, welche denjenigen Ort, wo das Wild gern hinzukommen pflegt, so wohl einen Riegel, als auch einen Wechsel nennen. Es scheinet hier mit regen, reichen, kriechen, welches nur den Gaumenlaut vor sich genommen hat, verwandt zu seyn, und den Begriff des Gehens, Versammelns u.s.f. zu haben.
2. Der Riegel
, des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Riegelchen, Oberd. Riegelein. 1) Ein langes gemeiniglich vierecktes Holz; doch nur in verschiedenen einzelnen Fällen. So werden die langen Querhölzer, woran die Latten eines Stacketes und Gitterwerkes und die Breter einer Planke genagelt werden, Riegel genannt, und die Tischler nennen alle auf der Sägemühle geschnittenen viereckigen Hölzer, so wie sie zu diesen Riegeln eines Gitterwerkes gebraucht werden, Riegel. Bey den Zimmerleuten heißen alle sehr oft sehr kurze Querhölzer, welche zwey senkrechte Ständer oder Säulen mit einander verbinden, Riegel. Ein Riegel, die Kleider und anderes Geräth daran zu hängen, ist ein horizontales Stück einer Latte, welches entweder mit Zapfen oder mit eisernen Haken versehen wird. Im Forstwesen wird auch ein Stück Holz, womit man ein anderes schwereres aufhebt, ein kurzer Hebebaum, ein Riegel genannt, wo es entweder mit Prügel verwandt ist, oder auch unmittelbar von regen, bewegen, abstammet. Figürlich, oder auch eigentlich in Rücksicht des Begriffes der Verbindung, ist bey den Nähterinnen und Schneidern der Riegel eine genähete Verwahrung zu Ende eines Schlitzes, Knopfloches u.s.f. damit sie nicht weiter reißen. 2) In engerer Bedeutung ist der Riegel ein längliches bewegliches Holz oder Eisen zwischen zwey Kloben, eine Thür oder ähnliche Öffnung damit zu verschließen. Ein hölzerner, ein eiserner Riegel. Den Riegel vorschieben. Jemanden den Riegel vorschieben, figürlich, ihn nachdrücklich in einer Sache hindern, ihn darin einschränken, hemmen. Den Lastern Riegel vorschieben, ihnen Gränzen setzen. Gott setzet dem Meere Riegel, Hiob 38, 10. An einem Pfluge ist der Riegel ein breiter Nagel, der durch den Bolzen, welcher durch die Schar gehet, gestoßen wird; bey den Seifenfiedern eine Stange Seife, so wie sie zum Verkaufe bestimmt ist.
Anm. Bey dem Winsbeck, Rigil, im Nieders. Regel, im Schwed. Regel, im Engl. Rail. Die letzte Sylbe ist die Ableitungssylbe -el, welche so wohl ein Werkzeug, als auch ein Ding, ein Subject bedeutet. Die erste Hälfte scheinet zu Reihe, Nieders. Riege, Prügel u.s.f. zu gehören, und den Begriff der Ausdehnung in die Länge zu haben, S. auch Prügel, Regel und Reichen. Indessen kann auch der verwandte Begriff der Verbindung, der eine Figur des vorigen ist, in Betrachtung kommen. Im Holländ. ist rygen binden, verbinden, S. Reihen. Ottfried gebraucht rigilon für bewahren, verwahren, und im Tatian kommt das einfachere intrihan, intrigan, für entriegeln, öffnen, vor.
, plur. die -n, das Hochdeutsche Reihe nach der Niederdeutschen Aussprache, welches in Luthers Übersetzung mehrmahls vorkommt, der Hochdeutschen Schreibart aber fremd ist. Und sollt es füllen mit vier Riegen voll Steine, 2 Mos. 28, 17. Und so in andern Stellen mehr.
1. Der Riegel
, des -s, plur. ut nom. sing. ein nur bey den Jägern übliches Wort, welche denjenigen Ort, wo das Wild gern hinzukommen pflegt, so wohl einen Riegel, als auch einen Wechsel nennen. Es scheinet hier mit regen, reichen, kriechen, welches nur den Gaumenlaut vor sich genommen hat, verwandt zu seyn, und den Begriff des Gehens, Versammelns u.s.f. zu haben.
2. Der Riegel
, des -s, plur. ut nom. sing. Diminut. das Riegelchen, Oberd. Riegelein. 1) Ein langes gemeiniglich vierecktes Holz; doch nur in verschiedenen einzelnen Fällen. So werden die langen Querhölzer, woran die Latten eines Stacketes und Gitterwerkes und die Breter einer Planke genagelt werden, Riegel genannt, und die Tischler nennen alle auf der Sägemühle geschnittenen viereckigen Hölzer, so wie sie zu diesen Riegeln eines Gitterwerkes gebraucht werden, Riegel. Bey den Zimmerleuten heißen alle sehr oft sehr kurze Querhölzer, welche zwey senkrechte Ständer oder Säulen mit einander verbinden, Riegel. Ein Riegel, die Kleider und anderes Geräth daran zu hängen, ist ein horizontales Stück einer Latte, welches entweder mit Zapfen oder mit eisernen Haken versehen wird. Im Forstwesen wird auch ein Stück Holz, womit man ein anderes schwereres aufhebt, ein kurzer Hebebaum, ein Riegel genannt, wo es entweder mit Prügel verwandt ist, oder auch unmittelbar von regen, bewegen, abstammet. Figürlich, oder auch eigentlich in Rücksicht des Begriffes der Verbindung, ist bey den Nähterinnen und Schneidern der Riegel eine genähete Verwahrung zu Ende eines Schlitzes, Knopfloches u.s.f. damit sie nicht weiter reißen. 2) In engerer Bedeutung ist der Riegel ein längliches bewegliches Holz oder Eisen zwischen zwey Kloben, eine Thür oder ähnliche Öffnung damit zu verschließen. Ein hölzerner, ein eiserner Riegel. Den Riegel vorschieben. Jemanden den Riegel vorschieben, figürlich, ihn nachdrücklich in einer Sache hindern, ihn darin einschränken, hemmen. Den Lastern Riegel vorschieben, ihnen Gränzen setzen. Gott setzet dem Meere Riegel, Hiob 38, 10. An einem Pfluge ist der Riegel ein breiter Nagel, der durch den Bolzen, welcher durch die Schar gehet, gestoßen wird; bey den Seifenfiedern eine Stange Seife, so wie sie zum Verkaufe bestimmt ist.
Anm. Bey dem Winsbeck, Rigil, im Nieders. Regel, im Schwed. Regel, im Engl. Rail. Die letzte Sylbe ist die Ableitungssylbe -el, welche so wohl ein Werkzeug, als auch ein Ding, ein Subject bedeutet. Die erste Hälfte scheinet zu Reihe, Nieders. Riege, Prügel u.s.f. zu gehören, und den Begriff der Ausdehnung in die Länge zu haben, S. auch Prügel, Regel und Reichen. Indessen kann auch der verwandte Begriff der Verbindung, der eine Figur des vorigen ist, in Betrachtung kommen. Im Holländ. ist rygen binden, verbinden, S. Reihen. Ottfried gebraucht rigilon für bewahren, verwahren, und im Tatian kommt das einfachere intrihan, intrigan, für entriegeln, öffnen, vor.