Adelung Wörterbuch
* Der Kotzensohn
, des -es, plur. die -söhne, eine im Hochdeutschen ungewöhnliche Benennung eines Hurensohnes im verächtlichen Verstande. Frisch glaubt, daß damit auf den Ort der Zeugung gesehen werde, von Kotze, eine grobe Decke, so wie Bankart ein solches auf der Bank erzeugtes Kind bedeutet. Allein da im alt Franz. Esquoceresse eine Hure, und im mittlern Lat. Cugucia, Escogocia, und Esguogozamentum den Ehebruch bezeichnen, so stehet es dahin, ob nicht in diesem Worte ein anderer Begriff zum Grunde lieget.  
1. † Die Krabbe
, plur. die -n, in der niedrigen Sprechart, ein kleines ungezogenes Kind, im verächtlichen Verstande. Vermuthlich von krabbeln, um sich greifen, auf Händen und Füßen kriechen, weil man es gemeiniglich nur von kleinen Kindern gebraucht. Im Niedersächsischen nennet man kleine herum hüpfende Kinder im Scherze Krabaten oder Krawaten, vermuthlich von eben diesem Stamme. In Gascogne ist Crabot, Crabe, und im mittlern Lat. Crabota, ein junger Ziegenbock, ingleichen eine junge Ziege, wo es aber wohl aus Capra verderbt ist.
 
2. Die Krabbe
, plur. die -n, eine Art kleiner runder Meerkrebse ohne Scheren, welche den Spinnen gleichen, und auch Garnelen, (S. dieses Wort,) ingleichen Taschenkrebse genannt werden. Eine Art derselben, welche eine sehr zarte Schale haben, werden Krabbeniten genannt. Im Angels. Crabba, im Engl. Crabfish, im Franz. Crabe, im Dän. Krabbe, im Schwed. Krabba, im Griech.καραβος, im Dithmars. zusammen gezogen Kraut. So wie das vorige und das verwandte Krebs gleichfalls von krabben, und im Diminut. krabbeln, um sich greifen, kriechen, entweder wegen ihrer vielen Füße, oder auch wegen ihrer Eigenschaft, alles was sie Einmahl angefasset haben, fest zu halten.
 
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