Adelung Wörterbuch
Dieweil
. 1) Ein Oberdeutsches Bindewort für weil, welches im Hochdeutschen größten Theils veraltet ist, und nur noch von den Kanzelleyen im Andenken erhalten wird. Dieweil du hast gehorchet der Stimme, 1 Mos. 3, 17. Dieweil er ein göttlich Leben führete, Kap. 5, 24. Ingleichen für da doch. Wie könnt ihr gutes reden, dieweil ihr böse seyd? Matth. 12, 34. Die Oberdeutschen setzen oft noch ihr verlängerndes all vor dieses Wort, alldieweil. 2) Ein Nebenwort der Zeit für so lange als. Dieweil Mose seine Hände empor hielt, 2 Mos. 17, 11. Dieweil du lebest, Sir. 33, 21. Kap. 39, 15. Ingleichen für indessen, indessen daß. Ehud war entrunnen, dieweil sie verzogen, Richt. 3, 26. Dieweil sie so redete, schaueten sie sie an, Judith. 10, 15. Was habe ich dieweil? Sir. 11, 24. Ingleichen für da, indem. Dieweil du noch bey ihm auf dem Wege bist, Matth. 5, 25. In allen diesen adverbischen Bedeutungen ist es im Hochdeutschen nur noch in den gemeinen Mundarten üblich. Anm. In dem alten Gedichte auf den h. Anno bedeutet al die wili damahls. Für so lange als, kommt die uuile auch im Schwabenspiegel vor. Nach dem Muster des Oberdeutschen alldieweil gebrauchen auch die heutigen Schweden allthenstund für weil.
1. Die Dille
, plur. car. eine Pflanze, welche in Portugall und Spanien wild, bey uns aber nur in den Gärten wächset; an einigen Orten das Dillkraut, Hochkraut, in Schwaben um das Jahr 1479 Anetraut, nach dem Latein. Anethum. Daher der Dillsame, das Dillöhl, das Dillwasser u.s.f.
Anm. Der Nahme dieser Pflanze lautet in den Monseeischen Glossen Tili, Tilli, im Angels. Dile, im Engl. Dill, im Holl. und Nieders. Dille, im Dänischen Dill, Dild, im Schwed. Dill. Martinius leitet ihn von dem Griech. θαλια, umbella, her, wegen der Gestalt der Blumen, Frisch aber von der letzten Hälfte des Wortes Anthyllis, Salzkraut, welches ehedem für eine Art der Dille gehalten wurde. Da aber diese Pflanze in einigen Gegenden auch Hochkraut genannt wird, so wird mit diesem Nahmen wohl auf ihren hohen Wachsthum gesehen. Im Holländ. und Nieders. bedeutet tillen noch jetzt aufheben, und Till die Aufhebung S. auch Dolde. Der Lat. und Griech. Nahme Anethum scheinet einen ähnlichen Ursprung zu haben, von ανω, aufwärts, in die Höhe. Übrigens ist dieses Wort im Oberdeutschen auch ungewissen Geschlechtes, das Dill, dagegen es bey einigen Niedersachsen und Hochdeutschen als ein Masculinum üblich ist, der Dill.
2. Die Dille
, plur. die -n, an verschiedenen Werkzeugen, eine kurze Röhre, etwas hinein zu stecken. Die Dille an einem Leuchter, worein das Licht gesteckt wird. Die Dille an einer Lampe, das Behältniß des Dochtes, u.s.f. Das Franz. Douille, und Oberdeutsche Dol, Dohle, ein Canal, scheinen mit diesem Worte genau verwandt zu seyn; S. Dohle 1. In den gröbern Mundarten lautet dieses Wort Tülle.
3. Die Dille
, plur. die -n, bey den Schlössern, ein flaches Stück Eisen, welches das Eingerichte bedeckt, und durch welches das Schlüsselloch gehet. In dieser Bedeutung scheinet das Wort zu Diele, im Schwed. Tilja, ein Bret, zu gehören.
. 1) Ein Oberdeutsches Bindewort für weil, welches im Hochdeutschen größten Theils veraltet ist, und nur noch von den Kanzelleyen im Andenken erhalten wird. Dieweil du hast gehorchet der Stimme, 1 Mos. 3, 17. Dieweil er ein göttlich Leben führete, Kap. 5, 24. Ingleichen für da doch. Wie könnt ihr gutes reden, dieweil ihr böse seyd? Matth. 12, 34. Die Oberdeutschen setzen oft noch ihr verlängerndes all vor dieses Wort, alldieweil. 2) Ein Nebenwort der Zeit für so lange als. Dieweil Mose seine Hände empor hielt, 2 Mos. 17, 11. Dieweil du lebest, Sir. 33, 21. Kap. 39, 15. Ingleichen für indessen, indessen daß. Ehud war entrunnen, dieweil sie verzogen, Richt. 3, 26. Dieweil sie so redete, schaueten sie sie an, Judith. 10, 15. Was habe ich dieweil? Sir. 11, 24. Ingleichen für da, indem. Dieweil du noch bey ihm auf dem Wege bist, Matth. 5, 25. In allen diesen adverbischen Bedeutungen ist es im Hochdeutschen nur noch in den gemeinen Mundarten üblich. Anm. In dem alten Gedichte auf den h. Anno bedeutet al die wili damahls. Für so lange als, kommt die uuile auch im Schwabenspiegel vor. Nach dem Muster des Oberdeutschen alldieweil gebrauchen auch die heutigen Schweden allthenstund für weil.
1. Die Dille
, plur. car. eine Pflanze, welche in Portugall und Spanien wild, bey uns aber nur in den Gärten wächset; an einigen Orten das Dillkraut, Hochkraut, in Schwaben um das Jahr 1479 Anetraut, nach dem Latein. Anethum. Daher der Dillsame, das Dillöhl, das Dillwasser u.s.f.
Anm. Der Nahme dieser Pflanze lautet in den Monseeischen Glossen Tili, Tilli, im Angels. Dile, im Engl. Dill, im Holl. und Nieders. Dille, im Dänischen Dill, Dild, im Schwed. Dill. Martinius leitet ihn von dem Griech. θαλια, umbella, her, wegen der Gestalt der Blumen, Frisch aber von der letzten Hälfte des Wortes Anthyllis, Salzkraut, welches ehedem für eine Art der Dille gehalten wurde. Da aber diese Pflanze in einigen Gegenden auch Hochkraut genannt wird, so wird mit diesem Nahmen wohl auf ihren hohen Wachsthum gesehen. Im Holländ. und Nieders. bedeutet tillen noch jetzt aufheben, und Till die Aufhebung S. auch Dolde. Der Lat. und Griech. Nahme Anethum scheinet einen ähnlichen Ursprung zu haben, von ανω, aufwärts, in die Höhe. Übrigens ist dieses Wort im Oberdeutschen auch ungewissen Geschlechtes, das Dill, dagegen es bey einigen Niedersachsen und Hochdeutschen als ein Masculinum üblich ist, der Dill.
2. Die Dille
, plur. die -n, an verschiedenen Werkzeugen, eine kurze Röhre, etwas hinein zu stecken. Die Dille an einem Leuchter, worein das Licht gesteckt wird. Die Dille an einer Lampe, das Behältniß des Dochtes, u.s.f. Das Franz. Douille, und Oberdeutsche Dol, Dohle, ein Canal, scheinen mit diesem Worte genau verwandt zu seyn; S. Dohle 1. In den gröbern Mundarten lautet dieses Wort Tülle.
3. Die Dille
, plur. die -n, bey den Schlössern, ein flaches Stück Eisen, welches das Eingerichte bedeckt, und durch welches das Schlüsselloch gehet. In dieser Bedeutung scheinet das Wort zu Diele, im Schwed. Tilja, ein Bret, zu gehören.