Adelung Wörterbuch
Diete
, S. Düte.
1. Dieterich
, Gen. Dietrichs, ein eigenthümlicher Mannsnahme, welcher zu dem alten Worte Thiod, Deod, gehöret, welches unter andern auch Volk bedeutete, in diesem Nahmen aber eine andere Bedeutung zu haben scheinet; S. Deutsch. Frisch glaubt, daß die zwey letzten Sylben bloß die männlichen Endungen er und ich sind, welche nach und nach an das Wort Diet angehänget worden, so daß erst Dieter und hernach Dieterich daraus geworden. Allein es scheinet vielmehr dieser Zusatz das Wort Reich, ein Regierer, zu seyn denn in der alten Fränkischen Mundart bedeutet Tioderik wirklich einen Regierer des Volks. Von den alten Formen und Verkürzungen dieses Wortes hat Frisch eine große Menge gesammelt. Im Nieders. lautet dieser Nahme Dierk, und im Latein. Theodoricus.
2. Der Dieterich
, des -es, plur. die -e, im gemeinen Leben, ein Nachschlüssel, ein Werkzeug, welches einem Schlüssel gleichet, mehrere Schlösser damit zu öffnen; bey den Schlössern ein Haken.
Anm. Im Nieders. heißt ein solcher Schlüssel Dierker, im Dän. Dirik, im Schwed. Dyrck, Dirck, im Pohln. Wytrych. Wachter glaubt, diese Benennung stamme unmittelbar von Diet, Tioth, Volk oder gemein, her, und bedeute daher einen allgemeinen Schlüssel. Ihre, der dieses Wort bey dem Wachter nicht finden können, leitet es von dem mittlern Latein. Directarius her, welches einen Dieb bedeutete, der seinen Diebstahl vermittelst heimlicher Eröffnung der Thüren verrichtete. Allein, da ein solcher Nachschlüssel auch im Nieders. Peterken heißt die gleichfalls Nieders. Benennung Dierker aber mit dem Nahmen Dierk, Dieterich einerley ist; so ist wohl glaublicher, daß dieses Werkzeug nach gewissen Personen, die dasselbe erfunden, oder zuerst zum Diebstahle gebraucht, benannt worden.
, S. Düte.
1. Dieterich
, Gen. Dietrichs, ein eigenthümlicher Mannsnahme, welcher zu dem alten Worte Thiod, Deod, gehöret, welches unter andern auch Volk bedeutete, in diesem Nahmen aber eine andere Bedeutung zu haben scheinet; S. Deutsch. Frisch glaubt, daß die zwey letzten Sylben bloß die männlichen Endungen er und ich sind, welche nach und nach an das Wort Diet angehänget worden, so daß erst Dieter und hernach Dieterich daraus geworden. Allein es scheinet vielmehr dieser Zusatz das Wort Reich, ein Regierer, zu seyn denn in der alten Fränkischen Mundart bedeutet Tioderik wirklich einen Regierer des Volks. Von den alten Formen und Verkürzungen dieses Wortes hat Frisch eine große Menge gesammelt. Im Nieders. lautet dieser Nahme Dierk, und im Latein. Theodoricus.
2. Der Dieterich
, des -es, plur. die -e, im gemeinen Leben, ein Nachschlüssel, ein Werkzeug, welches einem Schlüssel gleichet, mehrere Schlösser damit zu öffnen; bey den Schlössern ein Haken.
Anm. Im Nieders. heißt ein solcher Schlüssel Dierker, im Dän. Dirik, im Schwed. Dyrck, Dirck, im Pohln. Wytrych. Wachter glaubt, diese Benennung stamme unmittelbar von Diet, Tioth, Volk oder gemein, her, und bedeute daher einen allgemeinen Schlüssel. Ihre, der dieses Wort bey dem Wachter nicht finden können, leitet es von dem mittlern Latein. Directarius her, welches einen Dieb bedeutete, der seinen Diebstahl vermittelst heimlicher Eröffnung der Thüren verrichtete. Allein, da ein solcher Nachschlüssel auch im Nieders. Peterken heißt die gleichfalls Nieders. Benennung Dierker aber mit dem Nahmen Dierk, Dieterich einerley ist; so ist wohl glaublicher, daß dieses Werkzeug nach gewissen Personen, die dasselbe erfunden, oder zuerst zum Diebstahle gebraucht, benannt worden.