Adelung Wörterbuch
Diebstahl
, des -es, plur. die -stähle. 1) Die Handlung des Stehlens, oder die heimliche Entwendung des Eigenthumes eines andern; als ein Abstractum, ohne Plural. Der Diebstahl ist verbothen. 2) Im Concreto, die wirkliche heimliche Entwendung fremden Eigenthumes. Einen Diebstahl begehen. Sich eines Diebstahles schuldig machen. Er hat sich vieler Diebstähle verdächtig gemacht. Ein gewaltsamer Diebstahl, der mit Erbrechen und andern Gewaltthätigkeiten verbunden ist. Ein offenbarer Diebstahl, wo der Dieb auf frischer That ergriffen worden, im Gegensatze des heimlichen, wo solches nicht geschiehet. 3) Figürlich, gestohlenes Gut, in welcher Bedeutung dieses Wort nur zuweilen im gemeinen Leben vorkommt. Findet man aber bey ihm den Diebstahl lebendig, u.s.f. 2 Mos. 22, 4. Anm. Dieses Wort kommt schon seit dem 13ten Jahrhunderte vor. In dem Schwabenspiegel lautet es Diubstal, und in dem alten Augsburg. Stadtbuche von 1276 gleichfalls Diupstal. Die letzte Hälfte ist unstreitig von stehlen, denn Ottfried gebraucht auch das einfache stal für einen Diebstahl. Dieb scheinet in dieser Zusammensetzung ein Bey- und Nebenwort zu seyn, und noch seine eigentliche Bedeutung des Heimlichen, des Verborgenen zu haben, weil sonst dieses Wort eine ungewöhnliche Tavtologie enthalten würde. S. Dieb. Die Alten gebrauchten für dieses Wort theils Deube, im Nieders. Duve, im Angelsächs. Theofde, im Engl. Theft, (S. Deube,) theils Diebheit, bey dem Ulphilas Thiubheit, Thiubja, im Schwabensp. Diepheit.
1. Die Diele
, plur. die -n, ein nur in den gemeinen Mundarten in Oberdeutschland und Niedersachsen übliches Wort, ein aus einem Baume geschnittenes Bret in gewöhnlicher Länge auszudrucken, wofür im Hochdeutschen Bret bekannter ist. Daher, der Dielenhandel, der Brethandel, der Dielenhändler, der Brethändler, der Dielensäger, der Bretschneider, das Dielenwerk, eine Arbeit, ein Gerüst aus Bretern oder Dielen u.s.f.
Anm. Im Nieders. lautet dieses Wort Dele, im Holländ. Deyle und Deele, im Angels. Dael, Dille, im Engl. Deal, im Schwed. Tilja; alle von theilen, Niedersächs. delen, Schwed. taelja, Franz. tailler, Ital. tagliare, schneiden, zerschneiden. Im Böhmischen bedeutet Dil gleichfalls einen Theil. S. Theil. Das Griech. ταυλƞ, eine Tafel, das Lat. Talea, ein Bret, und taleare, zerschneiden, das Franz. Tillac, das Verdeck, scheinen mit diesem Worte genau verwandt zu seyn. In dem Schwabenspiegel Tit. 124 bedeutet Getülle die Pallisaden oder Planken um eine Stadt. Das ie, welches das Zeichen eines gedehnten i ist, macht das h in diesem Worte völlig unnöthig.
2. Die Diele
, plur. die -n, ein gleichfalls nur in den gemeinen Mundarten, besonders Niedersachsens, übliches Wort. 1) Der feste von Lehm geschlagene Fußboden eines Zimmers, oder einer Scheuer. Die Scheundiele, die Scheuntenne. 2) Derjenige Theil des Hauses, der gemeiniglich mit einem solchen Fußboden versehen ist, der Hausflur, das Vorhaus. 3) Der feste Erdboden unter der Dammerde, in dem Ackerbaue, in welcher Bedeutung dieses Wort in der Lausitz vorkommt. 4) Die Decke eines Zimmers, welcher Gebrauch besonders in Schwaben üblich ist.
Anm. In diesen Bedeutungen, in welchen das Wort im Nieders. Dele, Dale lautet, scheinet es von dem Nieders. daal, niedrig, abzustammen, weil doch der Begriff des Niedrigen, des Fußbodens, in demselben der herrschende ist. S. Thal. Selbst die vierte Bedeutung läßt sich daraus erklären, weil auch das Wort Boden auf ähnliche Art gebraucht wird.
1. Die Diele
, plur. die -n, ein nur in den gemeinen Mundarten in Oberdeutschland und Niedersachsen übliches Wort, ein aus einem Baume geschnittenes Bret in gewöhnlicher Länge auszudrucken, wofür im Hochdeutschen Bret bekannter ist. Daher, der Dielenhandel, der Brethandel, der Dielenhändler, der Brethändler, der Dielensäger, der Bretschneider, das Dielenwerk, eine Arbeit, ein Gerüst aus Bretern oder Dielen u.s.f.
Anm. Im Nieders. lautet dieses Wort Dele, im Holländ. Deyle und Deele, im Angels. Dael, Dille, im Engl. Deal, im Schwed. Tilja; alle von theilen, Niedersächs. delen, Schwed. taelja, Franz. tailler, Ital. tagliare, schneiden, zerschneiden. Im Böhmischen bedeutet Dil gleichfalls einen Theil. S. Theil. Das Griech. ταυλƞ, eine Tafel, das Lat. Talea, ein Bret, und taleare, zerschneiden, das Franz. Tillac, das Verdeck, scheinen mit diesem Worte genau verwandt zu seyn. In dem Schwabenspiegel Tit. 124 bedeutet Getülle die Pallisaden oder Planken um eine Stadt. Das ie, welches das Zeichen eines gedehnten i ist, macht das h in diesem Worte völlig unnöthig.
2. Die Diele
, plur. die -n, ein gleichfalls nur in den gemeinen Mundarten, besonders Niedersachsens, übliches Wort. 1) Der feste von Lehm geschlagene Fußboden eines Zimmers, oder einer Scheuer. Die Scheundiele, die Scheuntenne. 2) Derjenige Theil des Hauses, der gemeiniglich mit einem solchen Fußboden versehen ist, der Hausflur, das Vorhaus. 3) Der feste Erdboden unter der Dammerde, in dem Ackerbaue, in welcher Bedeutung dieses Wort in der Lausitz vorkommt. 4) Die Decke eines Zimmers, welcher Gebrauch besonders in Schwaben üblich ist.
Anm. In diesen Bedeutungen, in welchen das Wort im Nieders. Dele, Dale lautet, scheinet es von dem Nieders. daal, niedrig, abzustammen, weil doch der Begriff des Niedrigen, des Fußbodens, in demselben der herrschende ist. S. Thal. Selbst die vierte Bedeutung läßt sich daraus erklären, weil auch das Wort Boden auf ähnliche Art gebraucht wird.