Adelung Wörterbuch
Chrīsam
, des -s, plur. inus. in der Römischen Kirche, geweihtes Öhl, welches am grünen Donnerstage von einem Bischofe mit vielen Ceremonien zubereitet wird, und welches man bey der Taufe, der Firmelung, der Priesterweihe, und der letzten Öhlung gebraucht; aus dem Latein. Chrisma, oder vielmehr Griech. χρισμα. In den gemeinen Mundarten lautet dieses Wort auch Kresem, und wird zuweilen auch im männlichen Geschlechte gebraucht, der Chrisam.
1. Christ
, (sprich Krist,) gen. Christs oder Christes, plur. car. 1) Der eigenthümliche Nahme des Erlösers der Welt, der aus dem Griech. χριστος gebildet ist, und einen Gesalbten bedeutet. Dieser abgekürzte Nahme ist im Deutschen nicht mehr üblich, indem derselbe jetzt überall vollständig Christus geschrieben und gesprochen, und am häufigsten nach Lateinischer Art decliniret wird, Christi, Christo, Christum. Indessen kommt derselbe noch in einigen alten Kirchengesängen vor. Ehedem war derselbe üblicher.
Thaz ist ther heilige Krist
Ther thurch unsih gemarteret ist,
in dem alten Fragmente eines Gedichtes auf Carls des Großen Feldzug, bey dem Schilter, V. 3842.
Thes heiligen Kristes ere,
Schilter V. 2727.
Nu si Krist din geleite,
Graf Friedrich von Leiningen unter den Schwäb. Dichtern.
In den Zusammensetzungen Christ-Abend, Christ-Kindlein, Christ-Nacht u.s.f. ist dieser abgekürzte Nahme auch noch beybehalten worden; wie auch, 2) in der noch im gemeinen Leben üblichen Benennung des Weihnachtsgeschenkes, der heilige Christ; weil man die Kinder zu bereden pflegte, daß dieses Geschenk von dem Christ-Kindlein herrühre. Den heiligen Christ bekommen, bescheren lassen.
2. Der Christ
, (sprich Krist, und so in allen folgenden Zusammensetzungen,) des -en, plur. die -en, Fämin. die Christinn. plur. die -en, ein jeder, der auf den Nahmen Christi getaufet ist, und sich zu der von ihm gelehrten Religion bekennet; im Gegensatze eines Unchristen. Ein Christ seyn, werden. In engerer Bedeutung, der der Religion Christi gemäß lebet. Ein rechter Christ, ein wahrer Christ; im Gegensatze der Schein-Christen, oder Nahmen-Christen, und in den niedrigen Sprecharten der Maul-Christen. Schon zu der Apostel Zeiten wurden die Nachfolger Christi nach seinem Nahmen Christen genannt. Im Deutschen kommt diese Benennung zuerst bey dem Kero vor, wo er im Dativo Christunemu, dem Christen, lautet. Bey dem Willeram lautet er im Singular Christa, bey dem Notker im Plural Christana, im Schwabenspiegel aber schon Cristen. Weil man ehedem so wohl im Ober- als Niederdeutschen, als auch im mittlern Lateine und in andern Sprachen das Zeitwort christen, Nieders. karsten, Latein. christianare, im Alt-Französ chretienner, hatte, welches zum Christen machen und in engerer Bedeutung taufen bedeutete, so kommt Christ, noch mehr aber Christenheit in den mittlern Zeiten zuweilen auch für die Taufe vor. Im Böhmischen bedeutet krest und krtjti, und im Engl. to christen noch jetzt taufen.
, des -s, plur. inus. in der Römischen Kirche, geweihtes Öhl, welches am grünen Donnerstage von einem Bischofe mit vielen Ceremonien zubereitet wird, und welches man bey der Taufe, der Firmelung, der Priesterweihe, und der letzten Öhlung gebraucht; aus dem Latein. Chrisma, oder vielmehr Griech. χρισμα. In den gemeinen Mundarten lautet dieses Wort auch Kresem, und wird zuweilen auch im männlichen Geschlechte gebraucht, der Chrisam.
1. Christ
, (sprich Krist,) gen. Christs oder Christes, plur. car. 1) Der eigenthümliche Nahme des Erlösers der Welt, der aus dem Griech. χριστος gebildet ist, und einen Gesalbten bedeutet. Dieser abgekürzte Nahme ist im Deutschen nicht mehr üblich, indem derselbe jetzt überall vollständig Christus geschrieben und gesprochen, und am häufigsten nach Lateinischer Art decliniret wird, Christi, Christo, Christum. Indessen kommt derselbe noch in einigen alten Kirchengesängen vor. Ehedem war derselbe üblicher.
Thaz ist ther heilige Krist
Ther thurch unsih gemarteret ist,
in dem alten Fragmente eines Gedichtes auf Carls des Großen Feldzug, bey dem Schilter, V. 3842.
Thes heiligen Kristes ere,
Schilter V. 2727.
Nu si Krist din geleite,
Graf Friedrich von Leiningen unter den Schwäb. Dichtern.
In den Zusammensetzungen Christ-Abend, Christ-Kindlein, Christ-Nacht u.s.f. ist dieser abgekürzte Nahme auch noch beybehalten worden; wie auch, 2) in der noch im gemeinen Leben üblichen Benennung des Weihnachtsgeschenkes, der heilige Christ; weil man die Kinder zu bereden pflegte, daß dieses Geschenk von dem Christ-Kindlein herrühre. Den heiligen Christ bekommen, bescheren lassen.
2. Der Christ
, (sprich Krist, und so in allen folgenden Zusammensetzungen,) des -en, plur. die -en, Fämin. die Christinn. plur. die -en, ein jeder, der auf den Nahmen Christi getaufet ist, und sich zu der von ihm gelehrten Religion bekennet; im Gegensatze eines Unchristen. Ein Christ seyn, werden. In engerer Bedeutung, der der Religion Christi gemäß lebet. Ein rechter Christ, ein wahrer Christ; im Gegensatze der Schein-Christen, oder Nahmen-Christen, und in den niedrigen Sprecharten der Maul-Christen. Schon zu der Apostel Zeiten wurden die Nachfolger Christi nach seinem Nahmen Christen genannt. Im Deutschen kommt diese Benennung zuerst bey dem Kero vor, wo er im Dativo Christunemu, dem Christen, lautet. Bey dem Willeram lautet er im Singular Christa, bey dem Notker im Plural Christana, im Schwabenspiegel aber schon Cristen. Weil man ehedem so wohl im Ober- als Niederdeutschen, als auch im mittlern Lateine und in andern Sprachen das Zeitwort christen, Nieders. karsten, Latein. christianare, im Alt-Französ chretienner, hatte, welches zum Christen machen und in engerer Bedeutung taufen bedeutete, so kommt Christ, noch mehr aber Christenheit in den mittlern Zeiten zuweilen auch für die Taufe vor. Im Böhmischen bedeutet krest und krtjti, und im Engl. to christen noch jetzt taufen.