Adelung Wörterbuch
Brāchzeit
, plur. die -en, in der Landwirthschaft, die Zeit, in welcher die Äcker gebrachet werden.
1. Der Brack
, des -en, plur. die -en, oder der Bracke, des -n, plur. die -n, eine größten Theils veraltete Benennung eines Leithundes, oder auch eines jeden Hundes mit langen herabhangenden Oberlippen, welche nur noch in der Wapenkunst beybehalten wird. S. Brackenhaupt.
Anm. In einigen Mundarten lautet dieses Wort auch der Bracken. In dem alten Gesetze der Friesen kommt Braccus von einem jeden Hunde vor, S. du Fresne Gloss. v. Bracco, und im Schlesischen bedeutet Bräcke noch jetzt eine Petze. In den Fabeln der Schwäbischen Dichter ist Brak ein Hund, und Bräkine eine Hündinn. Das Franz. Brac, Brachet und Braque, das Ital. Bracco, das Engl. Brach, das Holländ. Braak und Nieders. Brak, bedeuten jetzt noch theils einen jeden Hund, theils einen Spürhund. Bragge kommt auch im Schwabensp. Tit. 232, vor und in einem alten 1482 gedruckten Vocabelbuche wird Brack durch Spilhund, Culpar oder Frauenhündlein erkläret. Vermuthlich stammet dieses Wort von dem alten Rack, ein Hund, her; S. Petze und Racker.
2. Das Brack
, des -es, die -e, oder des -es, plur. die -en, im gemeinen Leben, das Untaugliche in seiner Art, welches ausgeschossen, oder von dem Guten abgesondert wird. In dieser Bedeutung wird dieses Wort so wohl in Oberdeutschland, als auch, und zwar am häufigsten, in Niederdeutschland und den verwandten Mundarten gebraucht, und zwar so wohl als ein Collectivum, und ohne Plural, als auch von einzelnen untauglichen Dingen, mit dem Plural. Es ist nur Brack, d.i. Ausschuß, so wohl von Waaren, als auch von dem Viehe, und einer jeden andern Sache. Bracken und Abständer, sind im Forstwesen abgestandene und zu Nutzholz untaugliche Bäume. Brack, Bracken, oder Brackvieh, in der Landwirthschaft, Schafe oder Rindvieh, welches im Herbste als untauglich abgesondert und geschlachtet oder verkauft wird. Auch die Kürschner nennen die schlechteste Art ihrer Waare Brack. Daher auch die zusammen gesetzten, Brackgut, Brackhäring, Brackkäse, Brackschafe, Brackschöpfe, u.s.f. In der Seefahrt bedeutet Brack oder nach der Niedersächsischen Mundart Wrack, die Trümmer eines gescheiterten Schiffes.
Anm. Der letzten Bedeutung zu Folge könnte man dieses Wort von brechen oder zerbrechen ableiten. Allein man muß dessen Ursprung wohl etwas weiter suchen. Rek bedeutet im Isländ. Wagrek im Schwed. Warecum im mittlern Lateine, und Vray im Dänischen, ein gestrandetes Schiff, Hrak, Brak, und im Schwed. Rakeri, alles Verwerfliche in seiner Art, und reka, Schwed. reka, raka, wraeka, auswerfen, ausstoßen, auskratzen, und intransitive auch fortgetrieben werden, herum irren, (S. Brachvogel,) welche Bedeutungen auch das Angels. hraecan, das Goth. fracunnan, das Engl. wreake, das Dän. vragern hat. Im Nieders. lautet dieses Wort Wrack. S. Bragen, Brechen, Gebrechen, Kracke, Racker, Wrack und Werk, stupa.
, plur. die -en, in der Landwirthschaft, die Zeit, in welcher die Äcker gebrachet werden.
1. Der Brack
, des -en, plur. die -en, oder der Bracke, des -n, plur. die -n, eine größten Theils veraltete Benennung eines Leithundes, oder auch eines jeden Hundes mit langen herabhangenden Oberlippen, welche nur noch in der Wapenkunst beybehalten wird. S. Brackenhaupt.
Anm. In einigen Mundarten lautet dieses Wort auch der Bracken. In dem alten Gesetze der Friesen kommt Braccus von einem jeden Hunde vor, S. du Fresne Gloss. v. Bracco, und im Schlesischen bedeutet Bräcke noch jetzt eine Petze. In den Fabeln der Schwäbischen Dichter ist Brak ein Hund, und Bräkine eine Hündinn. Das Franz. Brac, Brachet und Braque, das Ital. Bracco, das Engl. Brach, das Holländ. Braak und Nieders. Brak, bedeuten jetzt noch theils einen jeden Hund, theils einen Spürhund. Bragge kommt auch im Schwabensp. Tit. 232, vor und in einem alten 1482 gedruckten Vocabelbuche wird Brack durch Spilhund, Culpar oder Frauenhündlein erkläret. Vermuthlich stammet dieses Wort von dem alten Rack, ein Hund, her; S. Petze und Racker.
2. Das Brack
, des -es, die -e, oder des -es, plur. die -en, im gemeinen Leben, das Untaugliche in seiner Art, welches ausgeschossen, oder von dem Guten abgesondert wird. In dieser Bedeutung wird dieses Wort so wohl in Oberdeutschland, als auch, und zwar am häufigsten, in Niederdeutschland und den verwandten Mundarten gebraucht, und zwar so wohl als ein Collectivum, und ohne Plural, als auch von einzelnen untauglichen Dingen, mit dem Plural. Es ist nur Brack, d.i. Ausschuß, so wohl von Waaren, als auch von dem Viehe, und einer jeden andern Sache. Bracken und Abständer, sind im Forstwesen abgestandene und zu Nutzholz untaugliche Bäume. Brack, Bracken, oder Brackvieh, in der Landwirthschaft, Schafe oder Rindvieh, welches im Herbste als untauglich abgesondert und geschlachtet oder verkauft wird. Auch die Kürschner nennen die schlechteste Art ihrer Waare Brack. Daher auch die zusammen gesetzten, Brackgut, Brackhäring, Brackkäse, Brackschafe, Brackschöpfe, u.s.f. In der Seefahrt bedeutet Brack oder nach der Niedersächsischen Mundart Wrack, die Trümmer eines gescheiterten Schiffes.
Anm. Der letzten Bedeutung zu Folge könnte man dieses Wort von brechen oder zerbrechen ableiten. Allein man muß dessen Ursprung wohl etwas weiter suchen. Rek bedeutet im Isländ. Wagrek im Schwed. Warecum im mittlern Lateine, und Vray im Dänischen, ein gestrandetes Schiff, Hrak, Brak, und im Schwed. Rakeri, alles Verwerfliche in seiner Art, und reka, Schwed. reka, raka, wraeka, auswerfen, ausstoßen, auskratzen, und intransitive auch fortgetrieben werden, herum irren, (S. Brachvogel,) welche Bedeutungen auch das Angels. hraecan, das Goth. fracunnan, das Engl. wreake, das Dän. vragern hat. Im Nieders. lautet dieses Wort Wrack. S. Bragen, Brechen, Gebrechen, Kracke, Racker, Wrack und Werk, stupa.