Adelung Wörterbuch
Bocken
, der Niedersächsische Nahme der Kinderblattern, S. Pocke.  
1. Bocken
, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, von Bock, hircus. 1) Aus einem Naturtriebe nach dem Bocke verlangen, von den Ziegen. Die Ziege bocket. 2) Nach dem Bocke stinken, wofür im gemeinen Leben auch die Frequentativa bocksen, bockseln, bockeln, im Oberdeutschen bockenzen und bockeinen üblich sind.
Anm. Ein anderes gleich lautendes Verbum bedeutete ehedem stoßen. S. 3. Bock. Das Hochdeutsche Pochen ist noch ein Überrest davon.
 
2. Bocken
, verb. reg. act. et neutr. im letztern Falle mit haben, stoßen oder schlagen, nur noch in einigen Fällen. 1) Ein Schiff bockt in der Seefahrt, wenn es mit dem Vordertheile bald in das Wasser fällt, bald sich wieder hebt, und dann hinterwärts fällt, wo es so viel als stoßen zu bedeuten scheinet. 2) Ein Pferd bockt, wenn es den Reiter abwerfen will, und zu dem Ende die Vorderschenkel so steif als möglich ist macht, damit im Sprunge der Prall wider den Reiter gehe, und ihn aus dem Sattel hebe. 3) In Obersachsen wird der Flachs gebocket, wenn er auf der Bockmühle gestampfet wird.
 
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