Adelung Wörterbuch
Blitzen
, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, schnell und heftig glänzen. 1) In der weitesten Bedeutung. Blitzende Spieße, Nahum 3, 3. Das Messer, das Schwert blitzt, im gemeinen Leben. Sie blitzen ja heute recht, auch im gemeinen Leben, sie glänzen von dem vielen Putze. Blitzende Augen, die scharfe, durchdringende, glänzende Blitze schießen.
Sieh die Blume richtet sich auf; voll blitzender Perlen
Lacht sie schöner umher,
Zach.
In der höhern Schreibart auch zuweilen als ein Factitivum.
Der Thau der Wipfel blitzet ihr Gold zurück,
Denis.
2) In engerer Bedeutung, von dem schnellen heftigen Glanze, welchen die entzündeten Dünste bey einem Gewitter, oder dessen elektrische Funken, verursachen; als ein unpersönliches Zeitwort. Es blitzet. Es hat geblitzet. In der höhern Schreibart auch zuweilen als ein Activum.
Der
Auf Frevler ihres Throns mit seinem Donner blitzet,
Weiße.
Opitz gebrauchet es in dieser Gattung sogar in figürlicher Bedeutung: Hier hat Demosthenes gedonnert und geblitzt.
Anm. Die älteste Gestalt dieses Verbi ist blechazan, plechizin, pleckazzan, denn so kommt es bey dem Notker, Tatian und in Boxhorns Glossen vor, und man siehet deutlich, daß es das Intensivum von blecken, blicken, ist. Das heutige Nieders. bliksen, oder blixen, das Holländ. bliksem, und das Schw. blixtra, stammen unstreitig davon ab. Allein, was das Hoch- und Oberdeutsche blitzen betrifft, so scheinet es zu einem ganz anderen, obgleich verwandten Zeitworte, nehmlich zu lita, lassen, sehen und scheinen, zu gehören. S. Antlitz und Lassen, wo die Verwandtschaft dieses Wortes umständlicher gezeiget worden. Die Slavonischen Mundarten haben viele Wörter, die mit zu dessen Familie zu gehören scheinen. Außer den schon bey Antlitz angeführten, sind hier noch zu bemerken, das Krainerische Luzh, Licht, welches mit dem Dän. Lys und Latein. Lux überein kommt; das Pohln. lyskanie, und dessen Frequentativum lyskasie, es blitzet; die Böhmischen Blesk, Gluth, Glanz, blisstiti, blyskani, glänzen, scheinen, blizky, nahe, bliziti, nahen, und das Russische blistati, blitzen. Das alte Oberdeutsche Blas, Blast, Blasma, Glanz, Feuer, Fackel, Blitz, das Angels. blaese, blase, Fackel, das Engl. to blaze, brennen, gehören nebst andern gleichfalls hierher. Für blitzen ist in den gemeinen Mundarten auch leuchten, wetterleuchten, und in Oberdeutschland himmlitzen üblich. Das alte Oberdeutsche blitzen, mit den Füßen hinten ausschlagen, welches zuweilen noch in einigen gemeinen Mundarten vorkommt, gehöret nicht hierher, sondern zu platzen, oder, wie Frisch will, zu dem veralteten blide, fröhlich, lustig.
, verb. reg. neutr. mit dem Hülfsworte haben, schnell und heftig glänzen. 1) In der weitesten Bedeutung. Blitzende Spieße, Nahum 3, 3. Das Messer, das Schwert blitzt, im gemeinen Leben. Sie blitzen ja heute recht, auch im gemeinen Leben, sie glänzen von dem vielen Putze. Blitzende Augen, die scharfe, durchdringende, glänzende Blitze schießen.
Sieh die Blume richtet sich auf; voll blitzender Perlen
Lacht sie schöner umher,
Zach.
In der höhern Schreibart auch zuweilen als ein Factitivum.
Der Thau der Wipfel blitzet ihr Gold zurück,
Denis.
2) In engerer Bedeutung, von dem schnellen heftigen Glanze, welchen die entzündeten Dünste bey einem Gewitter, oder dessen elektrische Funken, verursachen; als ein unpersönliches Zeitwort. Es blitzet. Es hat geblitzet. In der höhern Schreibart auch zuweilen als ein Activum.
Der
Auf Frevler ihres Throns mit seinem Donner blitzet,
Weiße.
Opitz gebrauchet es in dieser Gattung sogar in figürlicher Bedeutung: Hier hat Demosthenes gedonnert und geblitzt.
Anm. Die älteste Gestalt dieses Verbi ist blechazan, plechizin, pleckazzan, denn so kommt es bey dem Notker, Tatian und in Boxhorns Glossen vor, und man siehet deutlich, daß es das Intensivum von blecken, blicken, ist. Das heutige Nieders. bliksen, oder blixen, das Holländ. bliksem, und das Schw. blixtra, stammen unstreitig davon ab. Allein, was das Hoch- und Oberdeutsche blitzen betrifft, so scheinet es zu einem ganz anderen, obgleich verwandten Zeitworte, nehmlich zu lita, lassen, sehen und scheinen, zu gehören. S. Antlitz und Lassen, wo die Verwandtschaft dieses Wortes umständlicher gezeiget worden. Die Slavonischen Mundarten haben viele Wörter, die mit zu dessen Familie zu gehören scheinen. Außer den schon bey Antlitz angeführten, sind hier noch zu bemerken, das Krainerische Luzh, Licht, welches mit dem Dän. Lys und Latein. Lux überein kommt; das Pohln. lyskanie, und dessen Frequentativum lyskasie, es blitzet; die Böhmischen Blesk, Gluth, Glanz, blisstiti, blyskani, glänzen, scheinen, blizky, nahe, bliziti, nahen, und das Russische blistati, blitzen. Das alte Oberdeutsche Blas, Blast, Blasma, Glanz, Feuer, Fackel, Blitz, das Angels. blaese, blase, Fackel, das Engl. to blaze, brennen, gehören nebst andern gleichfalls hierher. Für blitzen ist in den gemeinen Mundarten auch leuchten, wetterleuchten, und in Oberdeutschland himmlitzen üblich. Das alte Oberdeutsche blitzen, mit den Füßen hinten ausschlagen, welches zuweilen noch in einigen gemeinen Mundarten vorkommt, gehöret nicht hierher, sondern zu platzen, oder, wie Frisch will, zu dem veralteten blide, fröhlich, lustig.