Adelung Wörterbuch
Bereit
, adv. fertig, etwas zu verrichten oder zu leiden, von allen Hindernissen einer Veränderung frey. 1) Eigentlich. Ich bin bereit abzureisen. Sich zu etwas bereit machen. Bereit seyn, bereit stehen. Zum Kriege, zum Schlagen bereit. Etwas bereit halten. 2) Figürlich, von der Neigung des Willens, willig. Ich bin zu allem bereit. Ich bin bereit dich anzuhören. Bereit zum Verzeihen. Anm. Die älteste Gestalt dieses Wortes in der Oberdeutschen Mundart ist reit, redi, welches bey dem Ottfried vorkommt, und fertig, ingleichen schnell bedeutet. Das heutige Niedersächsische rede, und Osnabrück. ree, kommen damit genau überein; so wie das Wallisische rhwyd, das Angels. rath, rathe, das Holländ. reed, das Picardische rade, das Schwed. reda, das Engl. ready, das Isländ. radan, und das Latein. paratus, welche alle entweder fertig, oder schnell bedeuten. In den Slavonischen Mundarten bedeutet rad gern. Das Stammwort davon scheinet noch in dem Griech. γἑδω, ich thue, mache, verborgen zu liegen. S. auch Rath und Geräth. Bereit war ehedem auch ein Adjectiv, in welcher Form es im Oberdeutschen noch üblich ist, weil man daselbst ein bereiter Tisch, ein bereites Schiff sagt. Ein bereit Volk, kommt auch noch Luc. 1, 17 vor; bereitete Brote aber, 2 Chron. 13, 11, gehöret zu dem Verbo bereiten. Im Hochdeutschen ist es in dieser Gestalt eines Beywortes nicht mehr üblich, außer, daß man in den Rechten noch das bereiteste Vermögen dasjenige Vermögen nennet, welches man sogleich und ohne viele Umstände haben kann. Bereites Geld bedeutete, nach dem Muster des Lateinischen parata pecunia, ehedem auch bares Geld, und im Niedersächsischen wird rede Geld noch so gebraucht.
1. Bereiten
, verb. reg. act. bereit machen, zu einem gewissen Gebrauche geschickt machen. Tücher, Felle, Leder bereiten. Das Erdreich zur Saat bereiten. Das Essen, die Speisen bereiten. Es ist alles bereitet. Den Weg bereiten, größten Theils in figürlicher Bedeutung. Das ist nicht Freude, was nur unangenehmen Empfindungen den Weg bereitet, Dusch. Sich bereiten. Sich zur Reise, zum Tode, zum heil. Abendmahle bereiten. So auch die Bereitung.
Anm. Beraiten kommt in Strykers Gedichte mehrmahls vor, und in dem Lateine der damahligen Zeiten ist bareitare daraus geworden. Kero gebraucht dafür karatan, und die Angelsachsen geraedian. Das Isländ. reida, das Schwed. reda, Holl. reeden und Nieders. reden, behalten dagegen noch das einfache Zeitwort in eben derselben Bedeutung auf. S. Geräth und Rath.
2. Bereiten
, verb. irreg. act. (S. Reiten,) von reiten, equitare. 1) An einen Ort reiten, ihn zu besichtigen. Die Äcker, die Grenzen bereiten. In Pohlen bedeutet ein Gut bereiten, es mit gewaffneter Hand in Besitz nehmen, ein Überbleibsel des alten Faustrechtes. 2) Durch mehrmahliges Reiten abrichten, geschickt machen, zureiten. Ein Pferd bereiten. Ein berittenes Pferd. 3) Das Mittelwort beritten, wird außer dem noch in einer besondern Bedeutung gebraucht, indem es so viel heißt, als mit einem Pferde versehen. Die Reiterey ist noch nicht beritten gemacht, hat noch keine Pferde. Sehr schlecht beritten seyn, ein schlechtes Pferd reiten. Ihr seyd sehr wohl beritten, ihr habt ein gutes Pferd. Dieser Gebrauch kann nur denen anstößig seyn, die die Natur der Participien der vergangenen Zeit nicht kennen, und sie nur allein dem Passivo beylegen.
Ehedem wurde beritten seyn auch für reiten gebraucht.
Darumb so reit
Auf diesem prawnen türckhen mein
Darouf mügt ir beritten seyn,
Theuerd. Kap. 61.
Daher die Bereitung in den beyden ersten Bedeutungen.
1. Der Bereiter
, des -s, plur. ut nom. sing. von bereiten, parare, der etwas zubereitet, Fämin. die Bereiterinn, plur. die -en; aber nur in den Zusammensetzungen, Flachsbereiter, Tuchbereiter, Lederbereiter u.s.f.
2. Der Bereiter
, des -s, plur. ut nom. sing. von bereiten, equitare. 1) Der die Kunst verstehet, die Pferde zu bereiten, d.i. abzurichten, zum Reiten geschickt zu machen. 2) Der dazu gesetzt ist, gewisse Gegenden zu bereiten; doch nur in den Zusammensetzungen, Forstbereiter, Wegebereiter, Zollbereiter u.s.f.
1. Bereiten
, verb. reg. act. bereit machen, zu einem gewissen Gebrauche geschickt machen. Tücher, Felle, Leder bereiten. Das Erdreich zur Saat bereiten. Das Essen, die Speisen bereiten. Es ist alles bereitet. Den Weg bereiten, größten Theils in figürlicher Bedeutung. Das ist nicht Freude, was nur unangenehmen Empfindungen den Weg bereitet, Dusch. Sich bereiten. Sich zur Reise, zum Tode, zum heil. Abendmahle bereiten. So auch die Bereitung.
Anm. Beraiten kommt in Strykers Gedichte mehrmahls vor, und in dem Lateine der damahligen Zeiten ist bareitare daraus geworden. Kero gebraucht dafür karatan, und die Angelsachsen geraedian. Das Isländ. reida, das Schwed. reda, Holl. reeden und Nieders. reden, behalten dagegen noch das einfache Zeitwort in eben derselben Bedeutung auf. S. Geräth und Rath.
2. Bereiten
, verb. irreg. act. (S. Reiten,) von reiten, equitare. 1) An einen Ort reiten, ihn zu besichtigen. Die Äcker, die Grenzen bereiten. In Pohlen bedeutet ein Gut bereiten, es mit gewaffneter Hand in Besitz nehmen, ein Überbleibsel des alten Faustrechtes. 2) Durch mehrmahliges Reiten abrichten, geschickt machen, zureiten. Ein Pferd bereiten. Ein berittenes Pferd. 3) Das Mittelwort beritten, wird außer dem noch in einer besondern Bedeutung gebraucht, indem es so viel heißt, als mit einem Pferde versehen. Die Reiterey ist noch nicht beritten gemacht, hat noch keine Pferde. Sehr schlecht beritten seyn, ein schlechtes Pferd reiten. Ihr seyd sehr wohl beritten, ihr habt ein gutes Pferd. Dieser Gebrauch kann nur denen anstößig seyn, die die Natur der Participien der vergangenen Zeit nicht kennen, und sie nur allein dem Passivo beylegen.
Ehedem wurde beritten seyn auch für reiten gebraucht.
Darumb so reit
Auf diesem prawnen türckhen mein
Darouf mügt ir beritten seyn,
Theuerd. Kap. 61.
Daher die Bereitung in den beyden ersten Bedeutungen.
1. Der Bereiter
, des -s, plur. ut nom. sing. von bereiten, parare, der etwas zubereitet, Fämin. die Bereiterinn, plur. die -en; aber nur in den Zusammensetzungen, Flachsbereiter, Tuchbereiter, Lederbereiter u.s.f.
2. Der Bereiter
, des -s, plur. ut nom. sing. von bereiten, equitare. 1) Der die Kunst verstehet, die Pferde zu bereiten, d.i. abzurichten, zum Reiten geschickt zu machen. 2) Der dazu gesetzt ist, gewisse Gegenden zu bereiten; doch nur in den Zusammensetzungen, Forstbereiter, Wegebereiter, Zollbereiter u.s.f.