Adelung Wörterbuch
Aufsteigen
, verb. irreg. neutr. (S. Steigen,) welches mit dem Hülfsworte seyn verbunden wird, in die Höhe steigen. 1. Eigentlich, sich vermittelst der Füße aufwärts bewegen, wo es aber nur absolute und ohne Beyfügung des Accusativs gebraucht wird. Aufsteigen, d.i. auf das Pferd, oder auf den Wagen steigen. Der Accusativ wird nur in der R.A. beygefüget, die Leiter, die Treppe auf- und absteigen, wo doch die Vorwörter auf und ab richtiger von dem Verbo getrennet werden. Die übrigen Arten des Gebrauches mit der vierten Endung des Nennwortes sind im Hochdeutschen ungewöhnlich; z.B.
Wer vermag wohl, einen Berg
Ohne Schwachheit aufzusteigen?
Günth.
Was? Steigt der Jüngling schon die Ehrenstufen auf?
Günth.
2. In weiterer Bedeutung, aufwärts beweget werden. Die Speise im Magen steigt zuweilen auf. Diese Speise steigt mir noch auf. S. Aufstoßen. Das Aufsteigen der Mutter, ein unschicklicher Ausdruck des großen Haufens, die Kolik bey dem weiblichen Geschlechte zu benennen. Der Rauch, der Dampf steigt auf. Dunkele Gewölke stiegen über den Horizont auf und überzogen den halben Himmel, Dusch. Es steigt ein Gewitter am Himmel auf, herauf.
3. Figürlich. (a) Dem Auge sichbar werden, in der höhern Schreibart.
Hier steigen Felsen auf, romantische Gestalten,
Dusch.
Schlösser steigen da in der Einbildungskraft vor dir auf, Dusch. (b) Entstehen. Ich sahe eine angenehme Röthe in ihrem Gesichte aufsteigen. Er würde auch den Gedanken der Untreue nicht in sich haben aufsteigen lassen, ohne mir ihn selbst zu entdecken, Gell. Es steigen Versuchungen, Zweifel, Begierden u.s.f. in ihm auf. Wie können sie einen solchen Argwohn bey sich aufsteigen lassen, von Brawe. Vielleicht hat der erste aufsteigende Zorn sich deiner zu sehr bemächtiget, Dusch. (c) Die aufsteigende Linie, in den Geschlechtsregistern, diejenigen Personen, welche in gerader Linie von einem angenommenen Stammvater herkommen, in so fern man von jenen bis zu diesem zählet. In dem umgekehrten Falle wird es die absteigende Linie genannt.
Anm. Aufsteigen lautet bey dem Kero und Notker ufstigan. Das Substantiv die Aufsteigung ist, wie bey den meisten Neutris, ungebräuchlich.
, verb. irreg. neutr. (S. Steigen,) welches mit dem Hülfsworte seyn verbunden wird, in die Höhe steigen. 1. Eigentlich, sich vermittelst der Füße aufwärts bewegen, wo es aber nur absolute und ohne Beyfügung des Accusativs gebraucht wird. Aufsteigen, d.i. auf das Pferd, oder auf den Wagen steigen. Der Accusativ wird nur in der R.A. beygefüget, die Leiter, die Treppe auf- und absteigen, wo doch die Vorwörter auf und ab richtiger von dem Verbo getrennet werden. Die übrigen Arten des Gebrauches mit der vierten Endung des Nennwortes sind im Hochdeutschen ungewöhnlich; z.B.
Wer vermag wohl, einen Berg
Ohne Schwachheit aufzusteigen?
Günth.
Was? Steigt der Jüngling schon die Ehrenstufen auf?
Günth.
2. In weiterer Bedeutung, aufwärts beweget werden. Die Speise im Magen steigt zuweilen auf. Diese Speise steigt mir noch auf. S. Aufstoßen. Das Aufsteigen der Mutter, ein unschicklicher Ausdruck des großen Haufens, die Kolik bey dem weiblichen Geschlechte zu benennen. Der Rauch, der Dampf steigt auf. Dunkele Gewölke stiegen über den Horizont auf und überzogen den halben Himmel, Dusch. Es steigt ein Gewitter am Himmel auf, herauf.
3. Figürlich. (a) Dem Auge sichbar werden, in der höhern Schreibart.
Hier steigen Felsen auf, romantische Gestalten,
Dusch.
Schlösser steigen da in der Einbildungskraft vor dir auf, Dusch. (b) Entstehen. Ich sahe eine angenehme Röthe in ihrem Gesichte aufsteigen. Er würde auch den Gedanken der Untreue nicht in sich haben aufsteigen lassen, ohne mir ihn selbst zu entdecken, Gell. Es steigen Versuchungen, Zweifel, Begierden u.s.f. in ihm auf. Wie können sie einen solchen Argwohn bey sich aufsteigen lassen, von Brawe. Vielleicht hat der erste aufsteigende Zorn sich deiner zu sehr bemächtiget, Dusch. (c) Die aufsteigende Linie, in den Geschlechtsregistern, diejenigen Personen, welche in gerader Linie von einem angenommenen Stammvater herkommen, in so fern man von jenen bis zu diesem zählet. In dem umgekehrten Falle wird es die absteigende Linie genannt.
Anm. Aufsteigen lautet bey dem Kero und Notker ufstigan. Das Substantiv die Aufsteigung ist, wie bey den meisten Neutris, ungebräuchlich.