Adelung Wörterbuch
Áschblēy
, des -es, plur. inusit. ein Nahme, welcher auch dem Wißmuthe gegeben wird, und den er vermuthlich von seiner aschgrauen, dem Bleye ähnlichen Farbe bekommen hat; S. Wißmuth.  
1. Die Äsche
, plur. die -n, ein den Forellen ähnlicher Flußfisch, mit kleinen Schuppen, welcher diesen aber am Geschmacke noch vorgezogen wird, und auf den Seiten aschenfarben ist, wovon er auch den Nahmen hat; Thymallus, L.
Anm. In Oberdeutschland, und selbst in Meißen, ist der Nahme dieses Fisches männlichen Geschlechtes, und wird daselbst bald Asch,bald Asche, bald auch Äsche gesprochen. Eigentlich führet dieser Fisch erst im dritten oder vierten Jahre, wenn er zu seiner völligen Größe gekommen ist, diesen Nahmen. Im ersten Jahre, da er noch sehr klein ist, heißt er in Österreich Sprätzling, und in Zürch Körnling, Churling, Kreßling, oder Greßling; im zweyten Jahre, da er die Länge einer Spanne hat, in Österreich ein Mayling, und in Zürch ein Knabe, Iser oder Iserle; im dritten Jahre in Österreich ein Äschling, in Zürch ein Äsch, und in Schafhausen ein Mittler; im vierten endlich wird er in Österreich und der Schweiz erst ein Äsch oder Ascher genannt. Vielleicht war der Fisch, welchen Walafried Strabo unter dem Nahmen Asco so schmackhaft fand, eine Äsche.
 
Interea dulcis fertur mihi normula piscis,
Asconis calidi, sequitur vas denique musti.
 
2. Die Äsche
, plur. die -n, oder der Äschenbaum, des -es, plur. die -bäume, ein hoher ästiger Baum, welcher ein weißes hartes Holz und eine glatte Rinde hat; Fraxinus, L. Bey Ramlern ist die bestählte Äsche eine hohe Figur eines Spießes. Weil sein Holz das Blut stillen und eine heilende Kraft haben soll, so wird er an einigen Orten auch Wundholz genannt.
Anm. Äsche, in Oberdeutschland Asche, Fränkisch und Alemannisch Asch, Angelf. Aesc, Engl. Ash, Dän. und Schwed. Ask, Holländ. Esch, kommt mit dem alten Latein. Nahmen Aesculus oder Esculus genau überein, welchen Servius von Esca herleitet, weil der Same dieses Baumes den ersten Menschen zur Speise gedienet. Wachter läßt ihn von dem Griech. Worte ισχυς Stärke, abstammen, weil das Holz dieses Baumes überaus zähe und stark ist; Frisch hingegen findet eine starke Ähnlichkeit zwischen diesem Nahmen und dem Hebr. לשא S. auch Eberäsche.
 
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