Adelung Wörterbuch
Apfel
, des -s, plur. die Äpfel, Diminutivum das Äpfelchen, im Oberdeutschen das Äpflein. 1) Die bekannte Frucht des Apfelbaumes, welche aus einem mit Fleische bekleideten fünffächerigen Samengehäuse bestehet. Wilde Äpfel oder Holzäpfel, (in Schleßwig Sauerkratten, in Niedersachsen Höltick,) zahme Äpfel oder Gartenäpfel, welche letztern von ihrer Gestalt, ihrem Geschmacke und andern zufälligen Umständen eine Menge verschiedener, theils seltsamer Nahmen bekommen haben. In einen sauern Apfel beißen, im gemeinen Leben, sich zu einer unangenehmen Sache entschließen. Es war so voll Menschen, daß kein Apfel zur Erde konnte, ganz mit Menschen angefüllt. Sprw. Der Apfel fällt nicht weit von dem Stamme, welches man von Kindern sagt, welche ihren Ältern nacharten. Der Baum trägt sich selber keine Äpfel, wir werden nicht allein um unsertwillen geboren. Der beste Apfel hat oft einen Wurm, es ist nicht alle Mahl dem äußern Ansehen zu trauen. 2) Wegen der runden Gestalt werden auch verschiedene andere Producte des Pflanzenreiches Äpfel genannt, wohin die Erdäpfel, Eichäpfel, Tolläpfel, Hagäpfel, Sporäpfel, Schlafäpfel, Galläpfel u.a.m. gehören. 3) Von einer noch entferntern Ähnlichkeit führen auch andere runde Körper diesen Nahmen, welches der Adamsapfel, der Augapfel, der Roßapfel und der Reichsapfel beweisen. Anm. Der Nahme dieser Frucht ist alt und mit sehr unerheblichen Veränderungen in den meisten Europäischen Sprachen anzutreffen. Bey den Franken und Alemannen lautet er Aphul, Aphol, Apfel, und im Plural Epfele, und Effeli; bey den Angelsachsen Apl, Aepple, Epl; bey den Engländ. Apple; bey den Holländern Appel; bey den Dänen Abild und Äble; bey den Schweden Aeple; bey den Niedersachsen Appel, und im Plural Eppel; bey den Irländern Aval; bey den Wallisern Afal; bey den Böhmen Gablko; bey den Pohlen Jablko; bey den Russen Jabloko; bey den Litthauern Obelis; und bey den Wenden Jablo; daher Jablunke, ein mit Apfelbäumen bewachsener Platz. Die Abstammung dieses Nahmens ist noch ungewiß. Einige sind auf das Griech. απιος, ein Birnbaum gefallen. Wachter hält sich an die runde Gestalt, und leitet ihn auf eine sehr gezwungene Art von Bol ab. Ihre führet hingegen ein so genanntes Celtisches Verbum eppilew, Frucht bringen an, nach welchem Apfel der allgemeine Nahme einer jeden Frucht seyn würde.
, des -s, plur. die Äpfel, Diminutivum das Äpfelchen, im Oberdeutschen das Äpflein. 1) Die bekannte Frucht des Apfelbaumes, welche aus einem mit Fleische bekleideten fünffächerigen Samengehäuse bestehet. Wilde Äpfel oder Holzäpfel, (in Schleßwig Sauerkratten, in Niedersachsen Höltick,) zahme Äpfel oder Gartenäpfel, welche letztern von ihrer Gestalt, ihrem Geschmacke und andern zufälligen Umständen eine Menge verschiedener, theils seltsamer Nahmen bekommen haben. In einen sauern Apfel beißen, im gemeinen Leben, sich zu einer unangenehmen Sache entschließen. Es war so voll Menschen, daß kein Apfel zur Erde konnte, ganz mit Menschen angefüllt. Sprw. Der Apfel fällt nicht weit von dem Stamme, welches man von Kindern sagt, welche ihren Ältern nacharten. Der Baum trägt sich selber keine Äpfel, wir werden nicht allein um unsertwillen geboren. Der beste Apfel hat oft einen Wurm, es ist nicht alle Mahl dem äußern Ansehen zu trauen. 2) Wegen der runden Gestalt werden auch verschiedene andere Producte des Pflanzenreiches Äpfel genannt, wohin die Erdäpfel, Eichäpfel, Tolläpfel, Hagäpfel, Sporäpfel, Schlafäpfel, Galläpfel u.a.m. gehören. 3) Von einer noch entferntern Ähnlichkeit führen auch andere runde Körper diesen Nahmen, welches der Adamsapfel, der Augapfel, der Roßapfel und der Reichsapfel beweisen. Anm. Der Nahme dieser Frucht ist alt und mit sehr unerheblichen Veränderungen in den meisten Europäischen Sprachen anzutreffen. Bey den Franken und Alemannen lautet er Aphul, Aphol, Apfel, und im Plural Epfele, und Effeli; bey den Angelsachsen Apl, Aepple, Epl; bey den Engländ. Apple; bey den Holländern Appel; bey den Dänen Abild und Äble; bey den Schweden Aeple; bey den Niedersachsen Appel, und im Plural Eppel; bey den Irländern Aval; bey den Wallisern Afal; bey den Böhmen Gablko; bey den Pohlen Jablko; bey den Russen Jabloko; bey den Litthauern Obelis; und bey den Wenden Jablo; daher Jablunke, ein mit Apfelbäumen bewachsener Platz. Die Abstammung dieses Nahmens ist noch ungewiß. Einige sind auf das Griech. απιος, ein Birnbaum gefallen. Wachter hält sich an die runde Gestalt, und leitet ihn auf eine sehr gezwungene Art von Bol ab. Ihre führet hingegen ein so genanntes Celtisches Verbum eppilew, Frucht bringen an, nach welchem Apfel der allgemeine Nahme einer jeden Frucht seyn würde.