Adelung Wörterbuch
Ánláß
, des -sses, plur. die -lässe, von dem Verbo anlassen, so wohl dessen Handlung, als auch dasjenige, was angelassen wird, zu bezeichnen. 1. Die Handlung des Anlassens; ohne Plural. Der Anlaß des Wassers. Ingleichen von anlassen, scheinen, der Anschein. Es hat allen Anlaß dazu, es läßt sich dazu an.
2. Der entfernte Grund zu einer Handlung, wie Veranlassung. Einem Anlaß zu argwohnen geben. Das wird nur Anlaß zum Streite geben. Anlaß zu etwas bekommen. Er nahm daher Anlaß zum Kriege. Sie würden nur einen neuen Anlaß, mich zu verläumden, daraus nehmen, Less. Noch kein Augenblick ist vergangen, da sie mir nicht Anlaß zur Bewunderung gegeben haben, Weiße.
Anm. Wachter nennt Anlaß in dieser zweyten Bedeutung mit Recht ein dunkeles Wort. Das Verbum anlassen ist in dieser Bedeutung nicht üblich, sondern man sagt jetzt dafür veranlassen. Anlaß für Conpromiß, ingleichen für Anfang, wie auch für Antlaß, d.i. Ablaß, Entlassung, ist längst veraltet. Haltaus und Frisch führen indessen Beyspiele davon an.
1. Anlassen
, verb. irreg. act. (S. Lassen,) welches in seinen meisten Bedeutungen sehr elliptisch ist, und ein anderes Verbum voraus setzet. Es wird gebraucht,
1. In eigentlicher Bedeutung, für anbehalten lassen. Ich will ihm den Rock immer anlassen. Für anlaufen lassen, d.i. anhetzen. Einen Hund anlassen, auf etwas anlassen. Ingleichen, das Wasser eines Teiches anlassen, anlaufen lassen, und dann auch metonymisch, einen Teich anlassen, mit Wasser anfüllen. Für angehen lassen, d.i. anfangen lassen zu gehen. So bedeutet in den Schmelzhütten, die Bälge anlassen, oder nur schlechthin, anlassen, so viel als anfangen zu schmelzen, im Gegensatze des Ablassens. In einem andern Verstande ist anlassen bey den Metallarbeitern so viel als glühen und dadurch wieder geschmeidig machen.
2. In figürlicher Bedeutung. Einen übel anlassen, ihn mit harten Worten empfangen, ihm einen harten Verweis geben, ihn anfahren. So zornig wollen sie ihn anlassen? Gell. Hart mit Worten angelassen werden. Die Figur ist in dieser Bedeutung ein wenig dunkel.
Anm. Frisch hat von diesem Verbo das Adjectiv anlässig, anlässige Worte, welche Streit veranlassen können; allein es muß dieses Wort entweder veraltet, oder nur in einigen Gegenden üblich seyn.
2. Anlassen
, verb. irreg. recipr. von dem Zeitworte lassen, scheinen, welches S. scheinen, den Schein, das Ansehen zu einem gewissen Erfolge haben. Es läßt sich zum Kriege an, es scheint, daß ein Krieg entstehen werde. Es läßt sich zum Frieden an. Wie läßt sich die Sache an? Die Sache läßt sich gut, übel, schlecht, vortrefflich an. Es läßt sich nicht darnach an, es hat nicht den Anschein dazu. Es läßt sich an, als wenn keine Arzeney mehr helfen wollte. Der Knabe läßt sich gut an, macht viele Hoffnung.
, des -sses, plur. die -lässe, von dem Verbo anlassen, so wohl dessen Handlung, als auch dasjenige, was angelassen wird, zu bezeichnen. 1. Die Handlung des Anlassens; ohne Plural. Der Anlaß des Wassers. Ingleichen von anlassen, scheinen, der Anschein. Es hat allen Anlaß dazu, es läßt sich dazu an.
2. Der entfernte Grund zu einer Handlung, wie Veranlassung. Einem Anlaß zu argwohnen geben. Das wird nur Anlaß zum Streite geben. Anlaß zu etwas bekommen. Er nahm daher Anlaß zum Kriege. Sie würden nur einen neuen Anlaß, mich zu verläumden, daraus nehmen, Less. Noch kein Augenblick ist vergangen, da sie mir nicht Anlaß zur Bewunderung gegeben haben, Weiße.
Anm. Wachter nennt Anlaß in dieser zweyten Bedeutung mit Recht ein dunkeles Wort. Das Verbum anlassen ist in dieser Bedeutung nicht üblich, sondern man sagt jetzt dafür veranlassen. Anlaß für Conpromiß, ingleichen für Anfang, wie auch für Antlaß, d.i. Ablaß, Entlassung, ist längst veraltet. Haltaus und Frisch führen indessen Beyspiele davon an.
1. Anlassen
, verb. irreg. act. (S. Lassen,) welches in seinen meisten Bedeutungen sehr elliptisch ist, und ein anderes Verbum voraus setzet. Es wird gebraucht,
1. In eigentlicher Bedeutung, für anbehalten lassen. Ich will ihm den Rock immer anlassen. Für anlaufen lassen, d.i. anhetzen. Einen Hund anlassen, auf etwas anlassen. Ingleichen, das Wasser eines Teiches anlassen, anlaufen lassen, und dann auch metonymisch, einen Teich anlassen, mit Wasser anfüllen. Für angehen lassen, d.i. anfangen lassen zu gehen. So bedeutet in den Schmelzhütten, die Bälge anlassen, oder nur schlechthin, anlassen, so viel als anfangen zu schmelzen, im Gegensatze des Ablassens. In einem andern Verstande ist anlassen bey den Metallarbeitern so viel als glühen und dadurch wieder geschmeidig machen.
2. In figürlicher Bedeutung. Einen übel anlassen, ihn mit harten Worten empfangen, ihm einen harten Verweis geben, ihn anfahren. So zornig wollen sie ihn anlassen? Gell. Hart mit Worten angelassen werden. Die Figur ist in dieser Bedeutung ein wenig dunkel.
Anm. Frisch hat von diesem Verbo das Adjectiv anlässig, anlässige Worte, welche Streit veranlassen können; allein es muß dieses Wort entweder veraltet, oder nur in einigen Gegenden üblich seyn.
2. Anlassen
, verb. irreg. recipr. von dem Zeitworte lassen, scheinen, welches S. scheinen, den Schein, das Ansehen zu einem gewissen Erfolge haben. Es läßt sich zum Kriege an, es scheint, daß ein Krieg entstehen werde. Es läßt sich zum Frieden an. Wie läßt sich die Sache an? Die Sache läßt sich gut, übel, schlecht, vortrefflich an. Es läßt sich nicht darnach an, es hat nicht den Anschein dazu. Es läßt sich an, als wenn keine Arzeney mehr helfen wollte. Der Knabe läßt sich gut an, macht viele Hoffnung.