Who's who in der antiken Mythologie
Uranos
UranosDer Himmel als Gottheit, von Gaia* geboren, »daß er sie völlig umgebe und daß er auf ewig der seligen Götter sichere Wohnung sei« (Hesiod, Theogonie 126–128). Dem Uranos gebar Gaia die Titanen*, Kyklopen* und Hekatoncheiren*, und es kränkte sie, daß er nicht an all diesen Kindern seine Freude hatte, sondern sie gleich wieder in den Tiefen der Erde verbarg. Darum ermunterte sie Kronos* zum Widerstand, und dieser entmannte seinen Vater, als er eben Gaia umfangen wollte. Aus dem Blut des Uranos erschuf Gaia die Erinyen*, die Giganten* und die Melischen Nymphen*; aus dem Schaum aber, der das ins Meer geworfene Zeugungsglied umgab, entstand Aphrodite* (Hesiod, Theogonie 137–196).
Zugleich mit dem bereits erwähnten ›Titanensturz‹ malte Anselm Feuerbach für die Wiener Akademie der bildenden Künste 1875 einen ›Uranos‹. Als späten literarischen Nachklang der Vorstellung von einer Vermählung zwischen Himmel und Erde darf man das von Franz Schubert vertonte, romantische Gedicht ›Mondnacht‹ von Joseph Freiherr von Eichendorff (1788–1857) ansehen: »Es war, als hätt' der Himmel die Erde still geküßt ...« Der Gedanke, daß der gestirnte Himmel »strahle«, mag bei der Benennung des Elements Uran Pate gestanden haben.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Uranos