Who's who in der antiken Mythologie
Typhon
Typhon, TyphoeusEin Über-Drache mit hundert feuerspeienden Köpfen und hundert verschiedenen Stimmen, den Gaia* dem Tartaros* gebar. Zeus* bezwang das Monster in einem dramatischen Kampf und schleuderte es in die unterste Unterwelt (Hesiod, Theogonie 820–869). Typhon ist Vater der schlimmen Stürme und, von Echidna*, der Hunde Orthos* und Kerberos* sowie der Hydra* und der Chimaira* (Hesiod a. O. 869; 304–325). Ein Sohn der Hera*, von dieser, dem Zeus* zum Trotz, ohne Vater geboren und von einem Drachenweibchen bei Delphi aufgezogen, ist Typhon im Homerischen Hymnos auf Apollon (III 300–374), der ihn mit Python* zusammenbringt. Als grauenerregendes, himmelhohes Ungetüm, das wüste Knäuel von Schlangen umzüngeln und das ganze Lavaströme ausspeit, schildert Apollodor – wohl nach einer verlorenen epischen Dichtung – den Typhon, der zeitweilig sogar den Göttervater Zeus überwinden und ihm die Sehnen an Händen und Füßen herausschneiden kann. Er schleppt den Besiegten in eine Höhle und läßt ihn dort durch die Delphyne, eine Schlangenfrau, bewachen. Aber Hermes und ein weiterer Gott, der noch Mut besaß – denn alle anderen hatten sich in Tiere verwandelt und in Ägypten versteckt – befreiten Zeus und setzten ihm seine Sehnen wieder ein. Mit neuer
Kraft jagte er auf einem von geflügelten Pferden gezogenen Wagen dem Unhold nach und schleuderte schließlich den Ätna auf ihn (Bibliothek I 39–44). Die Tierverwandlung der Götter, die auch Ovid erwähnt (Metamorphosen V 321–358), dürfte auf den Versuch zurückgehen, die Verehrung tiergestaltiger Gottheiten in Ägypten mythologisch zu begründen. Im Giebelfeld eines der von den Persern zerstörten Tempel auf der Akropolis von Athen war der Kampf des Zeus mit Typhon dargestellt; Teile der im 6. Jahrhundert v. Chr. geschaffenen Terrakotten befinden sich im Akropolis-Museum.
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Ansicht: Typhon