Who's who in der antiken Mythologie
Skylla
Skylla1. Ein Ungeheuer, das in einer Felsenhöhle der Charybdis* gegenüber hauste und sich aus jedem vorbeifahrenden Schiff mit sechs auf überlangen Hälsen sitzenden Raubtierschädeln sechs Seeleute holte. Auch Odysseus mußte hilflos zusehen, wie die Skylla ihre zappelnden, schreienden Opfer hoch in der Luft zermalmte (Odyssee XII 73–126; 223–260). Lediglich die Argonauten* kamen dank göttlicher Hilfe ohne Verluste an dem gefährlichen Felsen vorbei (Apollonios Rhodios, Argonautika IV 920–963). Nach Ovid war Skylla einst ein schönes Mädchen, in das sich der Meergott Glaukos (1)* verliebte. Kirke*, die ihn ebenfalls umwarb, verwandelte die Konkurrentin in ein gräßliches Monster, das später versteinert wurde (Metamorphosen XIII 900 – XIV 74).
Da in dem Namen der Skylla das griechische Wort skylax, junger Hund, zu stecken schien, wurde sie oft als Frau dargestellt, aus deren Hüften Hundeleiber wachsen, zum Beispiel in der Skylla-Gruppe aus der Höhle von Sperlonga (Kopie nach griechischem Original, um 40 n. Chr., Museum Sperlonga). Aus dem zwölften Jahrhundert stammt eine Wandmalerei im Kloster Corvey bei Höxter, die eine solche Skylla und Odysseus zeigt. Auf dem von Giovanni Montorsoli 1557 errichteten Neptunsbrunnen in Messina steht der
Meergott zwischen Skylla und Charybdis. Die durch Kopien ersetzten Originale findet man im Museo Nazionale.
2. Tochter des Nisos**, die aus Liebe zu Minos* ihren Vater verriet.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Skylla