Who's who in der antiken Mythologie
Satyrn
SatyrnDämonische Mischwesen der freien Natur, menschengestaltig, aber mit Roßschweifen und Pferde- oder Bocksbeinen und kurzen Hörnern. Sie begleiten den trunkenen Zug des Dionysos* und erheitern den Gott durch ihre derben Späße. Zahllos sind die Darstellungen von Satyrn, die lüstern hinter Nymphen* und Mainaden* her sind; als Beispiel wirksamer Abwehr solcher Überfälle diene eine Schale des Makron (Satyr und Mänade, um 490 v. Chr., München, Antikensammlungen): Darauf stößt die Bedrängte ihrem Verfolger kräftig den Thyrsosstab in die Hoden. Auf einem Volutenkrater des Kleophon-Malers (um 425 v. Chr., Ferrara, Museo Archeologico Nazionale) wird der kleinwüchsige Satyr von einer weit größeren Mänade nur am Ohr gezogen. Berühmt war in der Antike der Satyr des Praxiteles (um 350 v. Chr.); eine Nachbildung der Statue besitzen die Kapitolinischen Museen in Rom, dazu den ›roten Faun‹, eine Kopie nach einem Original des 3. Jahrhunderts v. Chr.; eine kleine Marmorgruppe, ein Satyr und eine Nymphe, die er belästigt, steht im Konservatorenpalast in Rom (Kopie nach einem Original des 3. Jahrhunderts v. Chr.); wenig jünger ist der überlebensgroße ›Schlafende Satyr‹ in der Münchner Glyptothek, der auch als ›Barberinischer Faun‹ bezeichnet wird. In ein nieder-
ländisches Bauernhaus läßt Jacob Jordaens einen Satyr geraten (Der Satyr beim Bauern, um 1640, München, Alte Pinakothek); wie Jupiter* in der Gestalt eines Satyrs sich an Antiope (2)* heranmacht, malte unter anderem Tizian (um 1560, Paris, Louvre). Wie heute die Clowns im Zirkus, so waren im griechischen Theater die Satyrn geradezu unentbehrlich: An drei aufeinanderfolgende Tragödien schloß sich jeweils ein ausgelassenes Satyrspiel an, bei dem die von der traurigen Handlung der vorangegangenen Stücke noch erschütterten Zuschauer wieder zum Lachen gebracht wurden.
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Ansicht: Satyrn