Who's who in der antiken Mythologie
Pygmalion
Pygmalion1. Bruder der Dido*, der ihren Mann ermordete und sie zur Flucht aus ihrer Heimat veranlaßte.
2. Ein Künstler auf Zypern, der von den seiner Meinung nach lasterhaften Frauen nichts wissen wollte und sich ein Bild aus Elfenbein schuf, schöner als jedes lebende Mädchen. In dieses verliebte er sich, das küßte er, dem brachte er kleine Geschenke – und eines Tages, beim Fest der Venus, bat er die Göttin bescheiden um eine Lebensgefährtin, die seinem geliebten Bild ähnlich sei. Als er heimkehrte und wieder seine Statue küßte, wurde diese durch die Macht der Göttin lebendig, und neun Monate später hatte Pygmalion eine Tochter von ihr, Paphos, nach der die Stadt Paphos auf Zypern benannt ist (Ovid, Metamorphosen X 243–297).
Von den zahlreichen Variationen der von Ovid reizvoll dargebotenen Geschichte ist George Bernard Shaws Komödie ›Pygmalion‹ (1913/14) wohl die bekannteste. Der »Künstler« ist in ihr ein Phonetiker, für den der Wert eines Menschen von der Reinheit und Schönheit seiner Sprache bestimmt wird; er modelt aufgrund einer Wette das Blumenmädchen Eliza, das einen schauderhaften Slang spricht, zur großen Dame um, in die er sich – beinahe! verliebt. Frederic Loewe hat diesen Stoffin seinem Musical ›My Fair
Lady‹ 1956 kongenial vertont. Immer noch passagenweise erheiternd ist die Operette ›Die schöne Galathee‹ von Franz von Suppé (1865), in der sich die belebte Statue der schönen Nymphe Galathea als berechnendes, habsüchtiges Wesen erweist, das schließlich auf Bitten des Künstlers wieder zu Stein wird. In der Tragödie ›Galatia‹ des neugriechischen Dramatikers Spiridon Vasiliadis (1872) verliebt sich das belebte Bild in Renno, den Bruder Pygmalions, und will ihn dazu bringen, diesen zu töten. Renno aber bringt statt seiner die kaltherzige Galatia um. Natürlich ließen sich auch Maler und Bildhauer das dankbare Sujet nicht entgehen, doch kam dabei merkwürdigerweise nur Durchschnittliches heraus.
Pygmalion1. Bruder der Dido*, der ihren Mann ermordete und sie zur Flucht aus ihrer Heimat veranlaßte.
2. Ein Künstler auf Zypern, der von den seiner Meinung nach lasterhaften Frauen nichts wissen wollte und sich ein Bild aus Elfenbein schuf, schöner als jedes lebende Mädchen. In dieses verliebte er sich, das küßte er, dem brachte er kleine Geschenke – und eines Tages, beim Fest der Venus, bat er die Göttin bescheiden um eine Lebensgefährtin, die seinem geliebten Bild ähnlich sei. Als er heimkehrte und wieder seine Statue küßte, wurde diese durch die Macht der Göttin lebendig, und neun Monate später hatte Pygmalion eine Tochter von ihr, Paphos, nach der die Stadt Paphos auf Zypern benannt ist (Ovid, Metamorphosen X 243–297).
Von den zahlreichen Variationen der von Ovid reizvoll dargebotenen Geschichte ist George Bernard Shaws Komödie ›Pygmalion‹ (1913/14) wohl die bekannteste. Der »Künstler« ist in ihr ein Phonetiker, für den der Wert eines Menschen von der Reinheit und Schönheit seiner Sprache bestimmt wird; er modelt aufgrund einer Wette das Blumenmädchen Eliza, das einen schauderhaften Slang spricht, zur großen Dame um, in die er sich – beinahe! verliebt. Frederic Loewe hat diesen Stoffin seinem Musical ›My Fair
Lady‹ 1956 kongenial vertont. Immer noch passagenweise erheiternd ist die Operette ›Die schöne Galathee‹ von Franz von Suppé (1865), in der sich die belebte Statue der schönen Nymphe Galathea als berechnendes, habsüchtiges Wesen erweist, das schließlich auf Bitten des Künstlers wieder zu Stein wird. In der Tragödie ›Galatia‹ des neugriechischen Dramatikers Spiridon Vasiliadis (1872) verliebt sich das belebte Bild in Renno, den Bruder Pygmalions, und will ihn dazu bringen, diesen zu töten. Renno aber bringt statt seiner die kaltherzige Galatia um. Natürlich ließen sich auch Maler und Bildhauer das dankbare Sujet nicht entgehen, doch kam dabei merkwürdigerweise nur Durchschnittliches heraus.