Who's who in der antiken Mythologie
Penthesileia
PenthesileiaTochter des Ares*, Königin der Amazonen*, die, ohne es zu wollen, ihre Vorgängerin Hippolyte* tötete und von König Priamos* entsühnt wurde. Als Verbündete der Trojaner, denen sie nach Hektors* Tod zu Hilfe kam, bezwang sie zahlreiche griechische Helden, darunter Machaon*, fiel aber im Zweikampf mit Achilleus**, der zu spät sah, wie schön sie war, und sich in die Tote verliebte. Den Stänkerer Thersites*, der ihn deshalb verspottete, erschlug er (Apollodor, Bibliothek VIII 1).
Das wohl von hellenistischen Dichtern ausgesponnene Liebesmotiv des Siegs der Besiegten über den Sieger (Properz III 11, 16) variierte Heinrich von Kleist in seiner ›Penthesilea‹ (1808): Auf den Rat ihrer Freundin Prothoe verspricht der vom Anblick der ohnmächtigen Königin bezauberte Achill, bei ihrem Erwachen den Besiegten zu spielen. Die Illusion zerbricht, als die Amazonen anstürmen, um Penthesilea zu befreien. Erneut tobt der Kampf, doch nun will sich Achilleus besiegen lassen. Die Amazone aber schießt ihn nieder, hetzt ihre Hunde auf ihn und tötet sich schließlich über dem zerfleischten Leichnam. Kleists Drama liegt, mit geringen Veränderungen, auch der Oper ›Penthesilea‹ von Othmar Schoeck (1927) zugrunde. Ein besonders schönes Vasenbild,
das den Augenblick erfaßt, in dem Achilleus der zu ihm aufblickenden Amazone das Schwert in die Brust stößt, besitzt die Antikensammlung in München (attische Schale aus Vulci, um 460 v. Chr.).
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Ansicht: Penthesileia