Who's who in der antiken Mythologie
Peleus
PeleusSohn des Aiakos*, Bruder des Telamon*, mit dem zusammen er seinen Halbbruder Phokos* ermordete. Wegen dieser Untat von Aiakos verstoßen, ging er nach Phthia, wo König Eurytion ihn von der Blutschuld reinigte und mit seiner Tochter verheiratete. Bei der Jagd auf den Kalydonischen* Eber traf Peleus aus Versehen ausgerechnet Eurytion mit dem Speer und mußte sich erneut nach jemandem umsehen, der ihn entsühnte. Diesmal nahm sich Akastos*, der König von Iolkos, seiner an, doch auch der Königin war der stattliche junge Mann nicht gleichgültig. Als er ihren Verführungskünsten widerstand, ließ sie seiner Frau Antigone die falsche Nachricht überbringen, er wolle eine Prinzessin aus Iolkos heiraten, worauf sich jene erhängte. Damit noch nicht zufrieden, log die Abgewiesene ihrem Mann vor, Peleus habe sie verführen wollen. Akastos war die Sache peinlich: Sollte er seinen Gast töten, den er entsühnt hatte? Schließlich versteckte er bei einem Jagdausflug das Schwert des Verleumdeten, während dieser schlief, und verließ ihn. Als Peleus erwachte, machte er sich auf die Suche nach seinem Schwert. Dabei wäre er beinahe von wilden Kentauren* umgebracht worden, wenn ihn nicht Chiron* gerettet hätte. Dieser verriet ihm auch, wie er die Göttin Thetis** für sich gewin-
nen könne, die die Gabe besaß, sich in Feuer, Wasser und wilde Tiere zu verwandeln. Peleus überraschte die Schöne im Schlaf und hielt sie eisern fest, obwohl sie sämtliche Register ihrer Verwandlungskunst zog. So mußte sie schließlich nachgeben, wurde im Beisein fast aller Götter mit Peleus vermählt und gebar ihm den Achilleus** (Apollodor, Bibliothek III 160–170).
Den Kampf des Peleus mit Thetis zeigt das Innenbild einer Schale des Peithinos (um 500 v. Chr., Berlin, Antikensammlungen), die Hochzeit der beiden ist im Hauptfries der sogenannten François-Vase des Kleitos (um 570 v. Chr., Florenz, Museo Archeologico) geschildert. Auch viele Maler der Renaissance und des Barock reizte das dankbare Thema, das sich wegen seiner Gestaltenfülle für große Tafelbilder und Deckenfresken anbot; gegen den Trend malte der Niederländer Joachim Wtewael (1566–1638) auf eine kleine Kupferplatte (Williamstown, Clark Art Institute) eine ungemein figurenreiche ›Hochzeit des Peleus und der Thetis‹. Unter den literarischen Gestaltungen des Themas ragt das um 60 v. Chr. entstandene Kleinepos (carmen 64) des römischen Dichters Catull hervor.
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Ansicht: Peleus