Who's who in der antiken Mythologie
Notos
NotosDer regenbringende, stürmische Südwind der Wintermonate. Wie Notos zu Beginn der Großen Flut seinen Teil dazu beiträgt, hat Ovid eindrucksvoll geschildert: »Mit feuchten Fittichen fliegt er daher, das entsetzliche Antlitz in pechschwarze Finsternis gehüllt, den Bart vom Regen schwer. Gewölk lagert um seine Stirn, und Tropfen fallen aus seinen Schwingen und seinem Gewand. Und wie er nun mit der Hand die allenthalben hängenden Wolken zusammenpreßt, da gibt es ein Krachen – und dann rauschen Platzregen in Strömen vom Himmel hernieder« (Metamorphosen I 264–269). Ähnlich wie Ovid hier den Regenbringer beschreibt, erscheint er auf der um 196 n. Chr. vollendeten Säule des Kaisers Marcus Aurelius, die die Piazza Colonna am römischen Corso beherrscht: Notos ist als geflügelter Riese dargestellt, aus dessen Fittichen ein Wolkenbruch auf ein Römerlager niedergeht. Nach der Überlieferung war das Heer des Kaisers von Feinden eingekreist worden und litt schwer unter Wassermangel. Da betete Mark Aurel um Regen, und sein Gebet wurde erhört.
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Ansicht: Notos