Who's who in der antiken Mythologie
Neoptolemos
NeoptolemosSohn des Achilleus* und der Deidameia*, auch Pyrrhos genannt, wurde nach dem Tod seines Vaters aufgrund einer Weissagung des Sehers Helenos* von Odysseus* zum Griechenheer geholt, das Troja belagerte. Von seinen Heldentaten berichtet Odysseus dem Schatten Achills in der Unterwelt (Odyssee XI 506–540). Im ›Philoktetes‹* des Sophokles holt Neoptolemos zusammen mit Odysseus die Pfeile des Herakles*, ohne die Troja nicht erobert werden kann. In diesem Stück ist er der aufrichtige, jeder Intrige abholde Widerpart des verschlagenen Königs von Ithaka. Als mitleidloser Wüterich erscheint er dagegen in der ›Hekabe‹* des Euripides (21–23) und in Vergils ›Aeneis‹ (II 526–558), wo er den alten König Priamos* vom Altar fortreißt und erschlägt. Er tötet auch Hektors* Sohn Astyanax*, opfert Polyxena* dem Schatten seines Vaters und führt Andromache* und Helenos* als Sklaven mit sich fort. Seine weiteren Schicksale werden widersprüchlich geschildert: Er steht zwischen Hermione*, seiner von Orestes* geliebten Braut, und Andromache und findet in Delphi den Tod. Euripides hat um 427 v. Chr. die Dreiecksgeschichte in der Tragödie ›Andromache‹ behandelt; an ihr orientierte sich Jean Racine in seiner ›Andromaque‹ (1667), die Gioacchino Rossini 1819 auf die
Opernbühne brachte. Wie Priamos von Neoptolemos ermordet wird, zeigt ein rotfiguriger Krater aus Attika (um 465 v. Chr., Museum of Fine Arts, Boston). Der attische Töpfer und Maler Duris, der gern männliche Paare unterschiedlichen Alters darstellte, brachte Neoptolemos mit Odysseus zusammen (um 470 v. Chr., Wien, Kunsthistorisches Museum).
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Ansicht: Neoptolemos