Who's who in der antiken Mythologie
Nausikaa
NausikaaTochter des Phaiakenkönigs Alkinoos*, von Athene* durch einen Traum dazu bestimmt, ihre Wäsche am Meer zu waschen – nicht weit von der Stelle, wo der schiffbrüchige Odysseus* an Land gekrochen und erschöpft eingeschlafen war. Als dieser erwachte und aus seinem Versteck kam, erschraken die Begleiterinnen der Prinzessin vor ihm, diese aber nahm sich des Gestrandeten an, verschaffte ihm Kleidung und wies ihm den Weg in den Palast ihres Vaters (Odyssee VI 12–323). Unter den zahlreichen Vasen, auf denen die Begegnung des Odysseus und der Phaiakenprinzessin geschildert wird, ragt die attische Halsamphore des sogenannten Nausikaamalers hervor (um 455 v. Chr., München, Antikensammlungen).
Eine stattliche Nausikaa, vor der ein nur mit Laub bekleideter Odysseus auf die Knie fällt, während das Gefolge der Prinzessin sich vor dem Fremden entsetzt, hat Pieter Lastman 1619 gemalt (München, Alte Pinakothek); um 1630 behandelte Peter Paul Rubens dasselbe Thema (Odysseus und Nausikaa, Florenz, Palazzo Pitti). Als Goethe 1787 auf seiner italienischen Reise am Strand bei Taormina in der Odyssee las, nahm er sich vor, eine Nausikaa-Tragödie zu schreiben. Das Projekt blieb aber Fragment. Von Homer und Goethe angeregt ist das Versdrama ›Nau-
sica‹ des Joan Margall i Gorinna (1912), das als eine der großen Schöpfungen der katalanischen Literatur gilt.
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Ansicht: Nausikaa