Who's who in der antiken Mythologie
Memnon
MemnonSohn der Eos* und des Tithonos*, König der Aithiopen, der auf Seiten der Trojaner gegen die Griechen kämpfte, von Achilleus* erschlagen, von seiner göttlichen Mutter entrückt und von Zeus* unter die Unsterblichen aufgenommen wurde. Die Geschichte von Memnon wurde in einem verlorenen Epos, der Aithiopis, behandelt, das manchen als das Vorbild der Ilias gilt. Bei Ovid (Metamorphosen XIII 576–619) verwandelt Jupiter* auf Bitten Auroras* die vom Wind hochgewehte Asche Memnons in Vögel, die sich über seinem Scheiterhaufen grimmig bekämpfen und seitdem Jahr für Jahr diese seltsamen Leichenspiele zur Ehre des Toten wiederholen. Angebliche Gräber und Totentempel Memnons konnten antike Touristen in Kleinasien, Syrien, Persien und in Ägypten besuchen, wo die Griechen aus verschiedenen Herrschernamen »Memnon« heraushörten. Auch die beiden Memnonskolosse bei Theben – Sitzfiguren des Pharaos Amenophis III. – verdankten ihren Ruhm diesem Mißverständnis. Als gar einer von ihnen, sobald ihn die Morgensonne beschien, zu »singen« begann, war die Attraktion perfekt – die zahlreichen Besucherinschriften beweisen es! Die klagenden Töne, mit denen Memnon vermeintlich seine Mutter grüßte, waren jedoch die Folge eines Sprungs, den die Statue 27 v. Chr. bei
einem Erdbeben abbekommen hatte, und, im Zusammenhang damit, unterschiedlich rascher Erwärmung des Steins. Als 199 n. Chr. Kaiser Septimius Severus den Koloß restaurieren ließ, verstummte er für immer.
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Ansicht: Memnon