Who's who in der antiken Mythologie
Marsyas
MarsyasSatyr*, der die von Athene* erfundene und – weil das Blasen des Instruments ihr Gesicht entstellte – gleich danach weggeworfene Flöte aufhob und es darauf zu so großer Meisterschaft brachte, daß er sich auf einen Wettkampf mit Apollon* einließ. Der Gott siegte, denn er konnte, anders als der Bläser, zu seinem Saitenspiel singen. Dem Unterlegenen zog er bei lebendigem Leib die Haut ab. Die Tränen der Nymphen*, die den Satyr beweinten, vereinigten sich zu dem kleinasiatischen Fluß Marsyas (Ovid, Metamorphosen 382–400; Fasti VI 697–710).
Von einer bronzenen Athene-Marsyas-Gruppe des Myron (um 450 v. Chr.) befindet sich eine fast vollständige Kopie in Rom (Vatikan, Musei Ex-Lateranensi). Unter den zahlreichen Gemälden, die entweder den musikalischen Wettstreit oder die »Bestrafung« des Marsyas darstellen, zeichnet sich Pietro Peruginos Bild ›Apoll und Marsyas‹ (um 1500, Paris, Louvre) durch besondere Dezenz aus: Überlegen wartet der Gott, der sich seines Sieges sicher ist, während der Satyr hingebungsvoll spielt. Nach Ovids Metamorphosen, mit dem Berggott Tmolos* und dem bereits Eselsohren tragenden Midas*, hat Jacob Jordaens sein Bild ›Apollo und Marsyas.‹ gemalt (1637, Madrid, Prado) – hier wurde also, sofern der Titel nicht zu Un-
recht gewählt wurde, der Wettkampf des Gottes mit Pan* eingemischt.
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Ansicht: Marsyas