Who's who in der antiken Mythologie
Kretischer Stier
Kretischer StierKönig Minos* von Kreta hatte seinen Anspruch auf den Thron damit begründet, daß seine Herrschaft gottgewollt sei. Um dies zu beweisen, erklärte er, jedes seiner Gebete werde Erhörung finden. Darauf bat er Poseidon*, dem Meer einen Stier entsteigen zu lassen, als Opfer für den Gott. Der wollte sich nicht kleinlich zeigen und schickte ein weißes Prachtexemplar. Das gefiel dem König so gut, daß er es zu seinen Herden bringen und statt seiner ein weniger attraktives Rindvieh schlachten ließ. Poseidon roch den Braten und rächte sich: Er erregte in seinem Meerstier wahnsinnige Wut, so daß dieser Kreta weithin verwüstete. Alle entsetzten sich vor dem schnaubenden Ungetüm – bis auf die Königin Pasiphae: Die verliebte sich in den Stier und schaffte es mit Hilfe des Daidalos*, ihr Verlangen zu befriedigen. Der Stier blieb auch danach wild, wurde von Herakles* eingefangen, zu Eurystheus* gebracht, wieder laufen gelassen und verwüstete nunmehr das griechische Festland, bis ihn endlich Theseus* erledigte. Da er diese Tat bei Marathon vollbrachte, wird der wild gewordene Stier auch oft als der Marathonische bezeichnet (Apollodor, Bibliothek II 93f.; III 8–11; IV 5f.).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Kretischer Stier