Who's who in der antiken Mythologie
Kerberos
KerberosDer riesige Hund, der den Eingang zur Unterwelt hütet. Er stammt von Typhon* und Echidna* ab und wird in der Regel dreiköpfig dargestellt; Hesiod gibt ihm gar fünfzig Köpfe und nennt ihn »fies und grausam«: Jeden, der den Hades* betritt, wedelt er freundlich an, aber wer wieder herauswill, der wird von ihm verschlungen (Theogonie 310–312, 769–773). Den Kerberos aus der Unterwelt zu holen, war die letzte von den zwölf »Arbeiten« des Herakles* und die schwerste dazu, denn die Götter der Unterwelt hatten ihm auferlegt, er müsse das Untier mit bloßen Händen bändigen (Ilias VIII 367f.; Odyssee XI 623–626; Ovid, Metamorphosen VII 407–416). Wo der Geifer des Höllenhunds auf den Boden fiel, wuchs nach Ovid Aconiton, der Eisenhut, der im antiken Hexenwesen und bei den professionellen Giftmischern eine beträchtliche Rolle spielte.
Für Dante ist das dreiköpfige Monster in erster Linie verfressen; darum muß es in der ›Commedia‹ die Schlemmer des dritten Höllenkreises bewachen, mit roten Augen, schwarzer Mähne, fettem Wanst und scharfen Krallen. Eine zeitgemäße Aufgabe fanden Informatiker der Universität Washington und des Technologischen Instituts von Cambridge/Massachusetts für Kerberos: Er überprüft die Benutzer miteinander
vernetzter Computer und läßt nur zu, wen er identifiziert hat – er, das ist das 1988 im Rahmen des Projekts »Athena« veröffentlichte Programm »Kerberos. An Authentication Service for Open Network Systems« (Usenix, Dallas, Texas).
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