Who's who in der antiken Mythologie
Kallisto
KallistoTochter des Lykaon*, Gefährtin der Artemis*, von Zeus*, der die Gestalt der jungfräulichen Göttin (!) annahm, vergewaltigt, von Artemis verstoßen, als sich herausstellte, daß sie schwanger war, von Hera* aus Rachsucht in eine Bärin verwandelt. Als Kallistos Sohn Arkas* fünfzehn Jahre alt war, traf er auf der Jagd seine Mutter in ihrer Tiergestalt und spannte bereits den Bogen – da versetzte Zeus beide an den Himmel, Kallisto als Großen Bären, Arkas als Arkturos, den »Bärenhüter«. Darüber ärgerte sich Hera erneut und setzte bei den Meergöttern Okeanos* und Tethys* durch, daß die verstirnte Bärin »sich nie in den Fluten des Weltmeers baden« darf. Darum geht der Große Bär nie unter (Ovid, Metamorphosen II 409–531; Fasti II 155–192).
Wie Artemis/Diana die arme Kallisto bestraft, hat Tizian auf einem großen Gemälde dargestellt (um 1566, Wien, Kunsthistorisches Museum). Wenig später malte Luca Cambiaso die ›Entdeckung des Fehltritts der Kallisto‹ (um 1570, Kassel, Gemäldegalerie). Na ja, von einem »Fehltritt« kann man angesichts der Verwandlungskünste von Vater Zeus nun wirklich nicht sprechen.
In der Oper ›La Calisto‹ von Pietro Cavalli (1651) erreichte der Librettist dadurch eine gewisse Situations-
komik, daß er den in Diana verliebten Hirten Endymion sich der falschen Diana, also Jupiter/Zeus, an den Hals werfen läßt. Satyrn müssen dem Bedrängten aus der Klemme helfen.
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Ansicht: Kallisto