Who's who in der antiken Mythologie
Hippolytos
HippolytosSohn des Theseus* und der Hippolyte* oder Antiope*, den seine Stiefmutter Phaidra* zu verführen suchte. Als ihr das nicht gelang, verleumdete sie ihn bei seinem Vater. Der verfluchte und verstieß seinen Sohn. Als dieser in die Verbannung fuhr, ließ ein aus dem Meer auftauchender Stier seine Pferde scheuen; Hippolytos wurde vom Wagen geschleudert und zu Tode geschleift, aber von Asklepios* wieder belebt und von Diana*/Artemis* den minderen Göttern Italiens unter dem Namen Virbius beigesellt (Vergil, Aeneis VII 761–781; Ovid, Metamorphosen XV 491–546; Fasti VI 737–756). Euripides hat zwei Hippolytos-Tragödien geschrieben, von denen die erste, heute verlorene, das Mißfallen des Athener Publikums erregte, wahrscheinlich, weil darin Phaidra ihren Stiefsohn auf offener Bühne zu verführen suchte. In der zweiten wird Phaidras verbotene Liebe mit der Rachsucht Aphrodites* begründet, die Hippolyts allzugroße Keuschheit ärgerte. Phaidra aber will lieber sterben als ihrem Verlangen nachgeben. Sie erhängt sich, nachdem sie mit angehört hat, wie Hippolyt einen von ihrer Amme unternommenen Versuch der Kuppelei zurückwies. Ein Brief in der Hand der Toten, der Hippolyt verleumdet, führt – wie bereits erzählt – dessen Untergang herbei. Als Muster der
Keuschheit dient Hippolytos noch dem Archipoeta (um 1160); wenn man allerdings, so sagt dieser in seiner berühmten Beichte, den Hippolyt nach Pavia versetzte, dann wäre er am folgenden Tag kein Hippolyt mehr. Dort führen nämlich alle Wege in die Kammern der Venus (Carmina Burana 191, 65–70).
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