Who's who in der antiken Mythologie
Hephaistos
HephaistosSohn des Zeus* und der Hera* oder dieser allein (Hesiod, Theogonie 927f.), der kunstfertigste unter den Göttern, jedoch lahm geboren und deswegen von seiner Mutter ins Meer geworfen, wo ihn Thetis* auffing und pflegte. Zum Dank für die Rettung schmiedete er später ihrem Sohn Achilleus* herrliche Waffen (Ilias XVIII 391–617). Auch von Zeus wurde er einmal vom Olymp geschleudert, als er sich aufmüpfig zeigte, flog einen ganzen Tag durch die Lüfte und landete schließlich auf der Insel Lemnos (Ilias I 586–594). Dort genoß der wohl aus Kleinasien nach Hellas gelangte Gott besondere Verehrung. In Rom wurde ihm Vulcanus* gleichgesetzt. Ungeachtet der schlechten Behandlung durch Vater und Mutter baute Hephaistos, durch Dionysos* in den Olymp zurückgeholt, den Göttern herrliche Paläste, verfertigte den Sonnenwagen für Helios* und die Aigis der Athene*. Mit der schönen Aphrodite* als Ehefrau wurde er allerdings nicht glücklich, denn wenn er mit seinen Helfern, den Kyklopen*, in seiner Schmiede werkelte, betrog sie ihn mit Ares**.
Wie Dionysos* den Verstoßenen zu den Himmlischen heimführt, ist mehrfach auf Vasenbildern dargestellt, zum Beispiel auf der François-Vase des Kleitias (um 570 v. Chr., Florenz, Museo Archeologico) und, be-
sonders figurenreich, auf einem Voluten-Krater des Kleophon (um 425 v. Chr., Ferrara, Museo Archeologico Nazionale): Auf einem Esel sitzt der Gott mit seinem Werkzeug, offensichtlich nicht mehr ganz nüchtern, während ihn das Gefolge des Weingotts umdrängt. Die Maler des Barock lockte vor allem das ungleiche Paar Hephaistos und Aphrodite, die reizvolle Göttin und der rußige Schmied – zum Beispiel Peter Paul Rubens (Venus in der Schmiede Vulkans, um 1620, Brüssel, Musées Royaux des Beaux-Arts).
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Ansicht: Hephaistos