Who's who in der antiken Mythologie
Helios
HeliosDer Sonnengott, Sohn des Titanen* Hyperion*, Bruder der Selene* und der Eos*, Vater der Kirke*, der Pasiphae*, des Aietes*, des Phaethon* und weiterer Kinder. Helios fährt täglich mit dem Sonnenwagen über den Himmel, wobei er alles sehen kann, was auf Erden geschieht (»Nur Helios vermag's zu sagen, der alles Irdische bescheint«; Friedrich von Schiller, Die Kraniche des Ibykus). Nachts kehrt er in einer goldenen Schale vom fernen Westen an den Ostrand der Welt zurück. An den ihm heiligen Herden, die auf der Insel Thrinakia weiden, vergriffen sich die Gefährten des Odysseus*; darum kehrte keiner von ihnen nach Hause zurück (Odyssee XII 261–419). Ein riesiges Bronzestandbild des »Befreiers Helios« ließen die Bewohner von Rhodos dem Schutzgott ihrer Stadt errichten, weil 306 v. Chr. eine von Demetrios Poliorketes mit großem Aufwand begonnene Belagerung gescheitert war. Als der zu den sieben Weltwundern gerechnete Koloß achtzig Jahre später bei einem Erdbeben zusammenbrach, verbot ein Orakel, ihn wieder aufzurichten. Das Kolosseum in Rom hat seinen Namen von einer ähnlich kolossalen Statue des Kaisers Nero, der man nach dessen Tod den Kopf des Sonnengottes (lat. Sol) aufsetzte. Als Sol invictus (unbesiegte Sonne) wurde der Gott seit dem 3. Jahr-
hundert n. Chr. im römischen Reich allgemein verehrt.
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Ansicht: Helios