Who's who in der antiken Mythologie
Hekate
HekateTochter des Titanen* Perses* und der Asteria*, »vor allen Göttern durch Zeus geehrt und mit herrlichen Gaben bedacht« (Hesiod, Theogonie 412). Die Göttin, die Hesiod als mächtige Helferin rühmt, kennt Homer nicht oder will sie nicht kennen. Sie kam aus Kleinasien nach Griechenland, erfreute sich vor allem bei Frauen hoher Verehrung und wurde oft mit Artemis*, Selene* und Persephone* gleichgesetzt, was darauf deutet, daß sie über die Nacht und die Toten herrschte. Tatsächlich war Hekate auch die dreiköpfige Göttin der unterweltlichen Dämonen sowie der Hexen und Giftmischerinnen, die sie nachts an Gräbern oder Dreiwegen riefen (daher ihr lateinischer Beiname Trivia). Wenn sie mit ihrem gespenstischen Gefolge, der Empusa* und den Lamien*, mit Lärm und Hundegeheul erschien, brachte das jedem Unglück, der sie nicht zu beschwören wußte. Als Dido*, vor ihrem Selbstmord, den treulosen Aineias* verfluchte, flehte sie auch zu »Hekate, die man des Nachts heulend an Kreuzwegen ruft« (Vergil, Aeneis IV 609); als Medeia* Iasons* Vater verjüngen will, muß Hekate ihr beistehen (Ovid, Metamorphosen VII 190–296). Hekates Totenschiff bringt in Gerhart Hauptmanns ›Iphigenie in Aulis‹ (1943) die zum Opfer bestimmte Tochter Agamemnons* ins Taurier-
land. Auf dem Fries des Pergamon-Altars (Berlin, Pergamon-Museum) greift Hekate, erkennbar an ihren drei Köpfen, in den Gigantenkampf ein; in den Kapitolinischen Museen zu Rom findet sich eine Bronzestatuette der dreigestaltigen Göttin, die Fackeln, Stricke, Schlüssel und Schlangen hält.
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Ansicht: Hekate