Who's who in der antiken Mythologie
Ganymedes
GanymedesSohn des Tros*, von den Göttern, von dem in ihn verliebten Zeus* selbst oder von dessen Adler in den Olymp entführt, wo der wunderschöne Junge als Mundschenk fungiert, auch wenn Hera* das ungern sieht (Ilias XX 231–235; Ovid, Metamorphosen X 155–161). Den Vater Zeus, der Ganymedes kidnappt, hat ein Künstler des 5. Jahrhunderts v. Chr. in Ton geformt (Olympia, Museum); viel häufiger wurde die Entführung durch den Adler dargestellt, z.B. von Leochares aus Athen (um 370 v. Chr.), dessen Bronzegruppe ›Ganymedes‹ der ältere Plinius in seiner Naturalis Historia (XXXVI 31) rühmt. Eine Marmorkopie dieses Werks findet sich in den Vatikanischen Museen in Rom.
Auch in dem Freskenzyklus nach Ovid, mit dem Annibale Carracci und andere Bologneser Maler um 1600 den römischen Palazzo Farnese schmückten, fehlt die Szene nicht, die nach Correggio (um 1530, Wien, Kunsthistorisches Museum), Rembrandt (1635, Dresden, Galerie alter Meister) und vielen anderen auch Hans von Marées (1887, München, Neue Pinakothek) einfühlsam gestaltete. Bei Rembrandt, der gern von Konventionen abweicht, heult der entführte Kleine jämmerlich, ja, er pinkelt sogar vor Angst! Anders stellt sich Goethe dessen Gemütsver-
fassung in seinem Gedicht ›Ganymed‹ (1774) vor, das Franz Schubert vertont hat: » ... aufwärts! Umfangend umfangen! Aufwärts an deinen Busen, alliebender Vater!«
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Ansicht: Ganymedes