Who's who in der antiken Mythologie
Boreas
BoreasDer stürmische, Schnee und Kälte bringende Nordostwind, der als König der Winde in vielen Städten Griechenlands kultische Verehrung genoß und in Thurioi (Unteritalien) gar Ehrenbürger war, weil er eine feindliche Flotte zersprengt hatte (Claudius Aelianus, Varia Historia XI 61). In »Gestalt eines dunkelmähnigen Hengstes« besprang er nach Homer zwölf Stuten des trojanischen Königs Erichthonios*. Deren Fohlen konnten auf den Spitzen der Halme über Wiesen, ja sogar auf Wellenkämmen über das Meer laufen (Ilias XX 223–229). Ihretwegen stritt später Herakles* mit Laomedon*. Boreas verliebte sich übrigens nicht nur in Stuten. Oreithyia, die Tochter des Königs von Athen, Erechtheus*, entführte er in seine Heimat Thrakien und bekam von ihr zwei Söhne, Kaiais* und Zetes* (Ovid, Metamorphosen VI 673–721). So wurde er zum »Schwiegersohn« der Athener, die ihn aufgrund solcher Verwandtschaft gemäß einem Orakelspruch gegen die Flotte des Perserkönigs Xerxes zu Hilfe riefen und auch Hilfe bekamen (Herodot VII 189). In der rechten Hälfte seines großen Gemäldes ›Der Frühling‹ hat Sandro Botticelli den Raub der Oreithyia dargestellt (um 1478, Florenz, Uffizien).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Boreas