Who's who in der antiken Mythologie
Attis
AttisEin schöner Knabe aus Phrygien, für den die Göttin Kybele* in platonischer Liebe schwärmte. Er schwor, für immer Knabe bleiben zu wollen, und sagte: »Wenn ich meinen Schwur breche, soll diese Liebschaft meine letzte sein.« Tatsächlich vergaß er sein Versprechen in den Armen einer Nymphe*, die von der erzürnten Kybele getötet wurde. Den Treulosen schlug sie mit Wahnsinn, so daß er sich selbst »die Teile abschnitt, die Leid über ihn gebracht hatten«. Nach seinem Vorbild entmannten sich die Priester der Kybele, deren Kult 204 v. Chr., gegen Ende des Kriegs mit Hannibal, in Rom eingeführt wurde (Ovid, Fasti IV 223–372). Wie ein junger Römer seine Heimat verläßt, um im phrygischen Heiligtum der Göttin sich ihrem Dienst zu weihen, hat Catull in einem Kleinepos (63) beschrieben. Der erregte Rhythmus, sogenannte Galliamben (die Kybelepriester hießen Galli), malt die Ekstase, in die sich der Unglückliche versetzt und aus der er erst erwacht, als er kein Mann mehr ist. Als Geliebter der Großen Mutter, der leiden und sterben muß, ist Attis dem Adonis* vergleichbar. Auch in seinem Mythos und Kult spielten Bäume und Blumen eine wichtige Rolle.
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