Who's who in der antiken Mythologie
Athamas
AthamasKönig von Boiotien, Sohn des Aiolos (1)*, von Nephele* Vater des Phrixos* und der Helle*, von Ino** des Learchos* und Melikertes*. Als Hera* ihn mit Wahnsinn schlug, tötete Athamas den kleinen Learchos; Ino stürzte sich auf der Flucht vor ihrem rasenden Mann mit Melikertes ins Meer. Wegen seiner Untaten verließ Athamas Boiotien und befragte ein Orakel, wo er sich niederlassen solle. »Dort, wo du bei wilden Tieren Gastfreundschaft findest!«, war die Antwort. Nach langer Wanderschafttraf Athamas auf ein Rudel Wölfe, die eben Schafe gerissen hatten. Als sie den Menschen kommen sahen, flohen sie vor ihm und ließen ihm ihre Beute. Athamas aber wurde wieder seßhaft und heiratete Themisto*, die Tochter des Hypseus (Apollodor, Bibliothek I 84). In der weitgehend verlorenen Tragödie ›Athamas‹ machte Sophokles den Helden zum Opfer der Ränke, die Nephele und Ino gegeneinander spannen: Beinahe wäre er wie ein Stier am Altar geschlachtet worden, hätte ihn Herakles* nicht gerettet. Diese Sagenfassung bewahrt offensichtlich die Erinnerung an ein mit dem Geschlecht des Athamas verbundenes Menschenopfer, das auch Herodot (Historien VII 197) erwähnt. Ovid begründete die Rache der Hera/Juno an Athamas damit, daß Ino und er den kleinen Bacchus* bei sich aufgenom-
men hätten. Junos Gang in die Unterwelt, wo sie die Furie Tisiphone* gegen Athamas loshetzt, und deren Erscheinen in Theben zeigen Ovids Meisterschaft in der Schilderung grauenvoller Orte und Ereignisse (Metamorphosen IV 416–514).
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