Who's who in der antiken Mythologie
Aigeus
AigeusSohn des Pandion*, König von Athen, erhielt nach zwei kinderlos gebliebenen Ehen ein rätselhaftes Orakel, dessen Sinn erst Pittheus*, der König von Troizen in Argos, erfaßte. Er machte Aigeus betrunken und brachte ihn mit seiner Tochter Aithra* zusammen, die von ihm – oder von Poseidon*, der in derselben Nacht zu ihr kam – Theseus** empfing. Als Aigeus von Aithra Abschied nahm, bat er sie für den Fall, daß sie einen Sohn bekäme, diesen aufzuziehen, ihm aber den Namen seines Vaters zu verschweigen. Zugleich ließ er unter einem Felsen seine Schuhe und sein Schwert zurück und gebot, seinen Sohn zu ihm zu senden, wenn er den Stein heben und die Erkennungszeichen an sich nehmen könne. Darauf kehrte Aigeus nach Athen zurück und feierte das Panathenäenfest, bei dem Androgeos*, der Sohn des Minos*, glänzende Siege errang, im Anschluß an die Feierlichkeiten aber ein trauriges Ende fand. Minos bekriegte Athen, die Götter sandten Pest und Hungersnot, und Aigeus mußte sich den Bedingungen des Kreterkönigs unterwerfen, der sieben junge Männer und sieben Mädchen als Fraß für den Minotauros* forderte (Apollodor, Bibliothek III 206–213). Ehe Theseus** den Athenern aus dieser Not half, kam Medeia* zu Aigeus und wurde seine vierte Frau. Da sie Theseus
nach dem Leben trachtete, jagte Aigeus sie jedoch fort. Später fand er den Tod aufgrund eines Mißverständnisses, als Theseus aus Kreta heimkehrte (Apollodor a. O. I 147; IV 12).
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Ansicht: Aigeus