Who's who in der antiken Mythologie
Aias
AiasLat.: Aiax; 1. Sohn des Telamon*, Bruder des Teukros*, der Telamonier oder der »große« Aias genannt; nach Achilleus* der tapferste Grieche vor Troja, der sich im Zweikampf mit Hektor* maß und ihn verwundete, der den Ansturm der Trojaner auf das Schiffslager abwehrte und die Leiche des Patroklos* bergen half (Ilias, v. a. II, VII, XVII). Nach dem Tod des Achilleus verlangt Aias dessen Waffen, doch ein Schiedsgericht spricht sie Odysseus* zu. In seiner Wut will der Unterlegene die Führer der Griechen umbringen, Athene* aber verblendet ihn, so daß er eine Schafherde niedermetzelt. Als er wieder zur Besinnung kommt und sieht, was er angerichtet hat, stürzt er sich voll Scham in sein Schwert (Sophokles, Aias). Diese Szene hat der große attische Vasenmaler Exekias auf einer schwarzfigurigen Amphore dargestellt (um 540 v. Chr., Musée des Beaux Arts et d'Archéologie, Boulogne-sur-Mer). In den ›Metamorphosen‹ des Ovid ist der Streit um die Waffen des Achilleus breit behandelt (XII 620–XIII 398); damit er sich in den Rahmen der Verwandlungsgeschichten fügt, wird erklärt, aus dem Blut des toten Aias sei eine purpurrote Blume entsprossen, auf deren Blütenblättern deutlich AI AI zu lesen sei.
2. Sohn des Königs von Lokris, Oileus*, der »kleine«
Aias, Führer der Lokrer vor Troja, ein guter Speerkämpfer und Läufer (Ilias, v. a. II, XIII, XXIII). Bei der Eroberung Trojas erregte Aias den Zorn der Athene* dadurch, daß er der Seherin Kassandra* Gewalt antat, während sie das Bild der Göttin umklammerte (Apollodor, Bibliothek VIII 22). Auf der Heimfahrt will ihn Athene deswegen vernichten, doch Poseidon* steht ihm bei. Da schreit Aias in Stolz und Verblendung, nun sei er dem Schlund des Meeres selbst gegen den Willen der Götter entkommen. Sofort zerschmettert Poseidon den Felsen, auf den sich der Frevler gerettet hat; Aias muß ertrinken (Odyssee IV 499–511).
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Ansicht: Aias