Who's who in der antiken Mythologie
Acca Larentia
Acca LarentiaLarentia nennt Ovid (Fasti III 55f.) die Frau des Hirten Faustulus*, die sich des kleinen Romulus* angenommen haben soll. Dasselbe teilt Livius (Ab urbe condita 14, 7) mit, der außerdem schreibt, Acca Larentia sei eine Dirne (lupa) gewesen und auch so genannt worden. Wenn Romulus angeblich von einer Wölfin gesäugt wurde, erkläre sich das daraus, daß lupa eigentlich »Wölfin« bedeute. Bei Gellius (Noctes Atticae VII 7,5) ist Acca entweder eine erfolgreiche Prostituierte, die ihren immensen Reichtum dem Romulus beziehungsweise dem römischen Volk vermachte und dafür durch ein jährliches Opferfest geehrt wurde, oder die Amme des Romulus, den sie nach dem Tod eines ihrer zwölf Söhne zu sich nahm. Macrobius, ein fleißiger Sammler des 5. Jahrhunderts n. Chr., steuert noch einige skurrile Details bei: Als sich einmal der Tempelhüter des Hercules* langweilte, forderte er seinen Gott zum Würfelspiel um eine Mahlzeit und ein Mädchen auf, warf für sich und auch für ihn und verlor. Darauf richtete er ein Essen und schloß die Edelprostituierte Acca im Tempel ein. Der Gott aber ließ sich beides behagen, die Mahlzeit und die Dirne, und revanchierte sich bei dieser, indem er sie einen reichen Mann finden, heiraten und beerben ließ (Macrobius, Saturnalia I 10, 12–14). In Wirk-
lichkeit dürfte es sich bei Acca Larentia um eine alte Göttin handeln, deren ursprüngliches Erscheinungsbild durch rationalistische Umdeutung und sekundäre Beigaben bis zur Unkenntlichkeit entstellt wurde.
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