Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Waldhorn, Das
Das Waldhorn (Ital. Corno di Caccia, Franz. Corde Chasse): dieß bekannte Blasinstrument, welches gemeiniglich von Messing – bei reichen Virtuosen auch von Silber – in mehreren krummen Windungen gefertiget, oben mit einem Mundstücke versehen ist, und einen Umfang von 5 Octaven hat, wurde wahrscheinlich anfangs bloß bei der Jagd gebraucht; in der Folge kam es bei der Militair-Musik in Anwendung, und bald versuchte man es damit auch in Verbindung mit den Saiteninstrumenten. Anfangs hatte das Instrument freilich sehr eingeschränkte Töne, und man versuchte nach und nach durch Aufsetz-Stücke und Krumbogen sich zu helfen, theils auch immer für verschiedene Tonarten wieder besondre Hörner zu nehmen; daher giebt es C - Es - F - G - B - Hörner etc. Endlich kam man auf die so genannten Inventionshörner, wo jedes Mahl vermittelst eines in dem Horne selbst angebrachten Mechanismus binnen weniger Zeit der Ton mit großer Leichtigkeit verwechselt werden kann. Dieß Instrument nun, so sehr es auch seiner Natur nach beschränkt ist, hat denn doch durch die Bemühungen mehrerer Künstler einen solchen Grad von Vollkommenheit erlangt, daß es dadurch eines der bedeutendsten für das Orchester geworden ist. Es hat etwas Feierliches und Rührendes, bei weitem nicht das Schrei-————
ende der Trompete, und wird da, wo ein edler, einfacher, herzerhebender Ausdruck nöthig ist, mit großer Wirkung angebracht. Und wer kennt nicht das Hinreißende, welches diese Instrumente, wenn sie im Freien, im Walde und besonders von weitem ertönen, mit sich führen? – Als Virtuosen auf diesem Instrumente zeichneten sich vorzüglich aus: Punto, Palsa und Thürrschmidt, die Gebrüder Boeck, Dornaus u. a. m.
Das Waldhorn (Ital. Corno di Caccia, Franz. Corde Chasse): dieß bekannte Blasinstrument, welches gemeiniglich von Messing – bei reichen Virtuosen auch von Silber – in mehreren krummen Windungen gefertiget, oben mit einem Mundstücke versehen ist, und einen Umfang von 5 Octaven hat, wurde wahrscheinlich anfangs bloß bei der Jagd gebraucht; in der Folge kam es bei der Militair-Musik in Anwendung, und bald versuchte man es damit auch in Verbindung mit den Saiteninstrumenten. Anfangs hatte das Instrument freilich sehr eingeschränkte Töne, und man versuchte nach und nach durch Aufsetz-Stücke und Krumbogen sich zu helfen, theils auch immer für verschiedene Tonarten wieder besondre Hörner zu nehmen; daher giebt es C - Es - F - G - B - Hörner etc. Endlich kam man auf die so genannten Inventionshörner, wo jedes Mahl vermittelst eines in dem Horne selbst angebrachten Mechanismus binnen weniger Zeit der Ton mit großer Leichtigkeit verwechselt werden kann. Dieß Instrument nun, so sehr es auch seiner Natur nach beschränkt ist, hat denn doch durch die Bemühungen mehrerer Künstler einen solchen Grad von Vollkommenheit erlangt, daß es dadurch eines der bedeutendsten für das Orchester geworden ist. Es hat etwas Feierliches und Rührendes, bei weitem nicht das Schrei-————
ende der Trompete, und wird da, wo ein edler, einfacher, herzerhebender Ausdruck nöthig ist, mit großer Wirkung angebracht. Und wer kennt nicht das Hinreißende, welches diese Instrumente, wenn sie im Freien, im Walde und besonders von weitem ertönen, mit sich führen? – Als Virtuosen auf diesem Instrumente zeichneten sich vorzüglich aus: Punto, Palsa und Thürrschmidt, die Gebrüder Boeck, Dornaus u. a. m.