Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Vaubau, Sebastian le Prestre de
Sebastian le Prestre de Vaubau, 1633 zu St. Leger de Foucheret geb. einer der ausgezeichnetsten Ingenieurs seiner Zeit, dessen Genie für die Befestigungskunst sehr wichtige Entdeckungen gemacht hat. Anfangs unter dem Prinzen von Condé bei der Spanischen Armee gegen Frankreich, kam er hernach, da er hier gefangen genommen wurde, auf Mazarins Veranlassung, in Französische Dienste. Nach dem Pyrenäischen Frieden war sein Hauptstudium auf Schleifung oder Eroberung von Festungswerken gerichtet; und so wurde er auch in der Folge zur Leitung der wichtigsten Belagerungen zugezogen, bei Mastricht, bei Valenciennes, bei Cambrai etc. Nach dem Nimweger Frieden legte er den berühmten Hafen zu Dünkirchen an, nahm, da der Krieg wieder 1683 ausgebrochen war, Luxemburg ein, und befestigte durch vielfache Eroberungen seinen Ruhm immer noch mehr. Im J. 1703 erhielt er den Marschallsstab von Frankreich – eine Würde, die ihm mehr zur Last fiel, weil er seine eigentliche Thätigkeit nicht auf gleiche Art anwenden konnte. Er starb endlich 1707 in einem Alter von 74 Jahren, nachdem er selbst von der Akademie der Wissenschaften 1699 als Mitglied war aufgenommen worden. 53 Belagerungen hatte er selbst geführt, 33 neue Festungen angelegt, und gegen 300 alte sehr gut wieder hergestellt. In seinem Aeußern zwar kein Hof-————
mann, war er doch sehr menschenfreundlich, und für das Wohl des Vaterlandes und seiner Bürger eifrig bedacht. Sehr viele Werke über die Fortificationskunst sind von ihm selbst, oder doch nach seiner Angabe geschrieben; und eben nach ihm nennt sich die Vaubansche Manier zu fortificiren.
Sebastian le Prestre de Vaubau, 1633 zu St. Leger de Foucheret geb. einer der ausgezeichnetsten Ingenieurs seiner Zeit, dessen Genie für die Befestigungskunst sehr wichtige Entdeckungen gemacht hat. Anfangs unter dem Prinzen von Condé bei der Spanischen Armee gegen Frankreich, kam er hernach, da er hier gefangen genommen wurde, auf Mazarins Veranlassung, in Französische Dienste. Nach dem Pyrenäischen Frieden war sein Hauptstudium auf Schleifung oder Eroberung von Festungswerken gerichtet; und so wurde er auch in der Folge zur Leitung der wichtigsten Belagerungen zugezogen, bei Mastricht, bei Valenciennes, bei Cambrai etc. Nach dem Nimweger Frieden legte er den berühmten Hafen zu Dünkirchen an, nahm, da der Krieg wieder 1683 ausgebrochen war, Luxemburg ein, und befestigte durch vielfache Eroberungen seinen Ruhm immer noch mehr. Im J. 1703 erhielt er den Marschallsstab von Frankreich – eine Würde, die ihm mehr zur Last fiel, weil er seine eigentliche Thätigkeit nicht auf gleiche Art anwenden konnte. Er starb endlich 1707 in einem Alter von 74 Jahren, nachdem er selbst von der Akademie der Wissenschaften 1699 als Mitglied war aufgenommen worden. 53 Belagerungen hatte er selbst geführt, 33 neue Festungen angelegt, und gegen 300 alte sehr gut wieder hergestellt. In seinem Aeußern zwar kein Hof-————
mann, war er doch sehr menschenfreundlich, und für das Wohl des Vaterlandes und seiner Bürger eifrig bedacht. Sehr viele Werke über die Fortificationskunst sind von ihm selbst, oder doch nach seiner Angabe geschrieben; und eben nach ihm nennt sich die Vaubansche Manier zu fortificiren.