Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Virginischen-Inseln, Die
Die Virginischen oder Jungfern-Inseln: so heißen eine Parthie Inseln – ihre Anzahl beläuft sich ungefähr auf 60 – in Westindien, die meistentheils klein und wasserarm, daher auch meistens unbewohnt sind. Die vorzüglichsten derselben sind: 1) St. Thomas, auf 4 Quadrat-Meilen etwas über 5000 Bewohner fassend, großentheils gebirgig, aber an Quellwasser Mangel leidend. Ihre Produkte bestehen in Zucker, Mais, Baumwolle, Pataten, Orangen, Citronen, Tabak, Kaffee etc. Diese Insel, mehr wegen ihres vortreflichen Hafens, als um ihrer Producte wichtig, war die älteste Besitzung der Dänen in Westindien, die sie seit 1671 besaßen. Im J. 1801 wurde sie von den Engländern erobert, im folgenden Jahre wieder zurückgegeben; allein seit dem 22. Dec. 1807 hat sie sich wieder an England ergeben; 2) St. Croix, von einem Umfange von 8 Quadrat Meilen, mit 25,000 (worunter 22,000 Neger) Bewohnern, mäßig gebirgig, aber von ausnehmender Fruchtbarkeit. In 356 Plantagen vertheilt, sind Zucker, Vanmwolle, Pataten, Citronen, Orangen, Ananas die vorzüglichsten Producte, die hier betrieben werden. Auch diese Insel, welche von den Spaniern entdeckt, dann von den Engländern bebaut, aber 1650 von den Spaniern wieder genommen und zuletzt (1733) an Dänemark verkauft wurde, machte eine von den bedeutendsten dänischen Besit-————
zungen in Westindien aus; denn die Staatseinkünfre betrugen im Jahr 1804 an 600,000 Thaler; allein auch sie fiel den 25. Dec. 1807 in die Hände der Engländer, denen sie sich ergeben mußte. 3) St. Jean, von 3 Quadrat-Meilen und ungefähr 2300 Bewohnern, ist zwar gebirgig, hat aber treflichen Boden und zu ihrem Hauptproduct Zucker. Sie hatte gleiches Schicksal mit den vorigen. Denn ob zwar gleich seit 1719 den Dänen gehörig, mußte sie sich doch ebenfalls am 22. Dec. 1807 an die Engländer ergeben.
Die übrigen Besitzungen dieser Jungfern-Inseln gehören theils den Engländern, z. B. Spanisch Town, Anegada etc., theils den Spaniern. wie die Passage- und Schlangen-Insel, ferner den Engländern, Spaniern und Dänen gemeinschaftlich, wie die Krabbeninsel; allein sie sind nicht von großer Bedeutung.
Die Virginischen oder Jungfern-Inseln: so heißen eine Parthie Inseln – ihre Anzahl beläuft sich ungefähr auf 60 – in Westindien, die meistentheils klein und wasserarm, daher auch meistens unbewohnt sind. Die vorzüglichsten derselben sind: 1) St. Thomas, auf 4 Quadrat-Meilen etwas über 5000 Bewohner fassend, großentheils gebirgig, aber an Quellwasser Mangel leidend. Ihre Produkte bestehen in Zucker, Mais, Baumwolle, Pataten, Orangen, Citronen, Tabak, Kaffee etc. Diese Insel, mehr wegen ihres vortreflichen Hafens, als um ihrer Producte wichtig, war die älteste Besitzung der Dänen in Westindien, die sie seit 1671 besaßen. Im J. 1801 wurde sie von den Engländern erobert, im folgenden Jahre wieder zurückgegeben; allein seit dem 22. Dec. 1807 hat sie sich wieder an England ergeben; 2) St. Croix, von einem Umfange von 8 Quadrat Meilen, mit 25,000 (worunter 22,000 Neger) Bewohnern, mäßig gebirgig, aber von ausnehmender Fruchtbarkeit. In 356 Plantagen vertheilt, sind Zucker, Vanmwolle, Pataten, Citronen, Orangen, Ananas die vorzüglichsten Producte, die hier betrieben werden. Auch diese Insel, welche von den Spaniern entdeckt, dann von den Engländern bebaut, aber 1650 von den Spaniern wieder genommen und zuletzt (1733) an Dänemark verkauft wurde, machte eine von den bedeutendsten dänischen Besit-————
zungen in Westindien aus; denn die Staatseinkünfre betrugen im Jahr 1804 an 600,000 Thaler; allein auch sie fiel den 25. Dec. 1807 in die Hände der Engländer, denen sie sich ergeben mußte. 3) St. Jean, von 3 Quadrat-Meilen und ungefähr 2300 Bewohnern, ist zwar gebirgig, hat aber treflichen Boden und zu ihrem Hauptproduct Zucker. Sie hatte gleiches Schicksal mit den vorigen. Denn ob zwar gleich seit 1719 den Dänen gehörig, mußte sie sich doch ebenfalls am 22. Dec. 1807 an die Engländer ergeben.
Die übrigen Besitzungen dieser Jungfern-Inseln gehören theils den Engländern, z. B. Spanisch Town, Anegada etc., theils den Spaniern. wie die Passage- und Schlangen-Insel, ferner den Engländern, Spaniern und Dänen gemeinschaftlich, wie die Krabbeninsel; allein sie sind nicht von großer Bedeutung.