Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Toulouse
Toulouse, (deren erster Name in den ältesten Zeiten Tolosa, und, den Galliern gehörig, schon sehr berühmt war) die Hauptstadt von Languedoc (jetzt Depart. der obern Garonne), in einer heitern, reitzenden Lage am Garonnefluß, ist nach Paris und Lyon die größte Stadt in Frankreich, obgleich an Volksmenge (die etliche 50,000 Einwohner faßt) und an Handel und Gewerbe (wozu sie die herrlichste Lage hat) jenen gar nicht zu vergleichen. Sie hat eine 1228 gestiftere Akademie; und die hier 1574 errichtete Bruderschaft der blauen Büßenden ist eine der berühmtesten im ganzen Reiche, da selbst Könige, Prinzen vom Geblüte etc. in ihren Registern stehen. Uebrigens giebt es hier außer einem ansehnlichen Handel auf der Garonne, in welche eine Meile davon der Canal eintritt, auch bedeutende Ledergerbereien, Zeugmanufakturen etc. und die schöne Brücke über die Garomne von 145 Toisen in der Länge, eine prächtig erbante Kornmühle, nicht minder die herrliche Promenade rings um die Stadt – sind Vorzüge, welche die Einwohner dem letzten verstorbenen Erzbischof, einem königlichen Prinzen von Brienne, zu verdanken haben.
Toulouse, (deren erster Name in den ältesten Zeiten Tolosa, und, den Galliern gehörig, schon sehr berühmt war) die Hauptstadt von Languedoc (jetzt Depart. der obern Garonne), in einer heitern, reitzenden Lage am Garonnefluß, ist nach Paris und Lyon die größte Stadt in Frankreich, obgleich an Volksmenge (die etliche 50,000 Einwohner faßt) und an Handel und Gewerbe (wozu sie die herrlichste Lage hat) jenen gar nicht zu vergleichen. Sie hat eine 1228 gestiftere Akademie; und die hier 1574 errichtete Bruderschaft der blauen Büßenden ist eine der berühmtesten im ganzen Reiche, da selbst Könige, Prinzen vom Geblüte etc. in ihren Registern stehen. Uebrigens giebt es hier außer einem ansehnlichen Handel auf der Garonne, in welche eine Meile davon der Canal eintritt, auch bedeutende Ledergerbereien, Zeugmanufakturen etc. und die schöne Brücke über die Garomne von 145 Toisen in der Länge, eine prächtig erbante Kornmühle, nicht minder die herrliche Promenade rings um die Stadt – sind Vorzüge, welche die Einwohner dem letzten verstorbenen Erzbischof, einem königlichen Prinzen von Brienne, zu verdanken haben.