Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Thermolampe, Die
Die Thermolampe (a. d. Griech. ein Wärm- oder Leuchtofen) ist ein vom Ingenieur Lebon erfundener Sparofen, der zu gleicher Zeit heitzt, erleuchtet und auch Maschinen in Bewegung setzt. Da nehmlich beim Verkohlen des Holzes sehr viel Stoffe verfliegen, so suchte er diese zu sammlen und auf verschiedene Art zu benutzen, indem er durch Entzündung des Wasserstoffgases eine Beleuchtung, durch Verdichtung des während des Verkohlens sich entwickelnden Oehls und Harzes eine Art Ther etc. hervorbrachte. Es ist demnach in dem Ofen ein eiserner hohler Cylinder angebracht, in welchem durch eine Oeffnung so viel Holz, als er fassen kann, gelegt, die Oeffnung aber wieder luftdicht verschlossen wird. An der Seite des Cylinders befindet sich eine mit dem innern Raume desselben in Verbindung stehende Rohre, welche in ein dabei befindliches, zum Theil mit Wasser angefülltes, Faß (Kühlfaß) endigt, indem die Mündung sich unter der Oberfläche des Wassers befindet Dieses, ebenfalls luftdicht verschlossene, Kühlfaß hat oben nur eine Oeffnung, in welcher eine Röhre befestiget ist, wodurch das gewonnene Gas an alle beliebige Orte geleitet werden kann. Das helle Feuer nun in dem Ofen, das beiläufig auch zugleich ein Zimmer mit heitzt, bewirkt die Verkohlung des in dem Cylinder befindlichen Holzes, da es wegen Mangel an Luft————
nicht völlig verbrennen kann. Die Bestandtheile desselben gehen bei ihrer allmähligen Entwickelung durch die Röhre des Cylinders in das Wasser des Kühlfasses; die öhligen, harzigen und salzigen Theile werden hier niedergeschlagen, und von dem mit ihm verbunden gewesenen Gas getrennt, das sich in dem Raume des Kühlfasses über dem Wasser anhäuft, von da in die Hauptleitungsröhre geht, und von dieser in Nebenrohren geleitet wird etc.
So groß auch anfangs der Enthusiasmus für diese Thermolampe war, und so wichtig auch allerdings in unsern Zeiten bei der drückenden Holznoth eine Erfindung sein muß, welche Ersparniß des Holzes oder andrer Feuerungsmaterialien so sehr zum Hauptaugenmerk hat; so wollte man doch in der Folge gefunden haben, daß sie zwar allerdings zu andern erwünschten Entdeckungen führen könne, allein diejenige Wichtigkeit nicht habe, die man ihr beilegen wollte, daß sie z. B. bei weitem nicht größere Zimmer erheitze, daß die Erleuchtung nur blaß und matt ausfalle, über dieß die Kostbarkeit und Mühe dabei zu groß sei, als daß man allgemeinen Nutzen sich davon versprechen dürfe. Indessen ist es doch ganz neuerlich (zu Folge einer Bekanntmachung im Allg. Anz. der Deutschen v. 1808. Stck. 39.) dem Inspector Werner endlich gelungen, die erste vollkommene Thermolampe in einer Tuchmanufactur zu Züllichau aufzustellen,
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wo der Verkohlungsofen zugleich die Arbeitssäle heitzt, und die Erleuchtung mit Gaslicht, welche zugleich weit heller, als jede vorhergehende erscheint, reiner Gewinn dabei ist. Auch verdient wohl hier das wichtige Unternehmen des Engländers F A. Winsors eine Erwähnung, der, zu Folge einer von ihm selbst ausgegebenen Nachricht, in London eine Compagnie von 20,000 Actien, jede zu 50 Pf. Sterl. und zwar unter Auctorität zweier königl. Patente, gestiftet hat, um seine Versuche mit den Englischen Patent- Leucht-Oefen in sehr geräumigen und schönen Wohnungen in Pall-Mall allgemein nützlich zu machen. Auch richtet man schon das Drury-Lane-Theater zu London dazu ein, damit es auf diese Art mit Luft erleuchtet und erwärmt werden könne.
Die Thermolampe (a. d. Griech. ein Wärm- oder Leuchtofen) ist ein vom Ingenieur Lebon erfundener Sparofen, der zu gleicher Zeit heitzt, erleuchtet und auch Maschinen in Bewegung setzt. Da nehmlich beim Verkohlen des Holzes sehr viel Stoffe verfliegen, so suchte er diese zu sammlen und auf verschiedene Art zu benutzen, indem er durch Entzündung des Wasserstoffgases eine Beleuchtung, durch Verdichtung des während des Verkohlens sich entwickelnden Oehls und Harzes eine Art Ther etc. hervorbrachte. Es ist demnach in dem Ofen ein eiserner hohler Cylinder angebracht, in welchem durch eine Oeffnung so viel Holz, als er fassen kann, gelegt, die Oeffnung aber wieder luftdicht verschlossen wird. An der Seite des Cylinders befindet sich eine mit dem innern Raume desselben in Verbindung stehende Rohre, welche in ein dabei befindliches, zum Theil mit Wasser angefülltes, Faß (Kühlfaß) endigt, indem die Mündung sich unter der Oberfläche des Wassers befindet Dieses, ebenfalls luftdicht verschlossene, Kühlfaß hat oben nur eine Oeffnung, in welcher eine Röhre befestiget ist, wodurch das gewonnene Gas an alle beliebige Orte geleitet werden kann. Das helle Feuer nun in dem Ofen, das beiläufig auch zugleich ein Zimmer mit heitzt, bewirkt die Verkohlung des in dem Cylinder befindlichen Holzes, da es wegen Mangel an Luft————
nicht völlig verbrennen kann. Die Bestandtheile desselben gehen bei ihrer allmähligen Entwickelung durch die Röhre des Cylinders in das Wasser des Kühlfasses; die öhligen, harzigen und salzigen Theile werden hier niedergeschlagen, und von dem mit ihm verbunden gewesenen Gas getrennt, das sich in dem Raume des Kühlfasses über dem Wasser anhäuft, von da in die Hauptleitungsröhre geht, und von dieser in Nebenrohren geleitet wird etc.
So groß auch anfangs der Enthusiasmus für diese Thermolampe war, und so wichtig auch allerdings in unsern Zeiten bei der drückenden Holznoth eine Erfindung sein muß, welche Ersparniß des Holzes oder andrer Feuerungsmaterialien so sehr zum Hauptaugenmerk hat; so wollte man doch in der Folge gefunden haben, daß sie zwar allerdings zu andern erwünschten Entdeckungen führen könne, allein diejenige Wichtigkeit nicht habe, die man ihr beilegen wollte, daß sie z. B. bei weitem nicht größere Zimmer erheitze, daß die Erleuchtung nur blaß und matt ausfalle, über dieß die Kostbarkeit und Mühe dabei zu groß sei, als daß man allgemeinen Nutzen sich davon versprechen dürfe. Indessen ist es doch ganz neuerlich (zu Folge einer Bekanntmachung im Allg. Anz. der Deutschen v. 1808. Stck. 39.) dem Inspector Werner endlich gelungen, die erste vollkommene Thermolampe in einer Tuchmanufactur zu Züllichau aufzustellen,
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wo der Verkohlungsofen zugleich die Arbeitssäle heitzt, und die Erleuchtung mit Gaslicht, welche zugleich weit heller, als jede vorhergehende erscheint, reiner Gewinn dabei ist. Auch verdient wohl hier das wichtige Unternehmen des Engländers F A. Winsors eine Erwähnung, der, zu Folge einer von ihm selbst ausgegebenen Nachricht, in London eine Compagnie von 20,000 Actien, jede zu 50 Pf. Sterl. und zwar unter Auctorität zweier königl. Patente, gestiftet hat, um seine Versuche mit den Englischen Patent- Leucht-Oefen in sehr geräumigen und schönen Wohnungen in Pall-Mall allgemein nützlich zu machen. Auch richtet man schon das Drury-Lane-Theater zu London dazu ein, damit es auf diese Art mit Luft erleuchtet und erwärmt werden könne.