Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Schmalte
Schmalte ist eine blaue Farbe, welche aus Kobalt bereitet wird. Durch Rösten werden erstlich die fremdartigen Bestandtheile, vorzüglich Wißmuth und Arsenik, abgeschieden. Die beste Sorte des Kobalts, auf diese Art behandelt, erhält den Namen Saffer oder Zafra, und dient vorzüglich dazu, dem Glase, dem Porzellan und dem Sapphirflusse eine blaue Farbe zu geben; auch wird er bei der Emailmahlerei gebraucht. Die geringern Kobalte werden ebenfalls erst von dem beigemengten Arsenik und andern fremdartigen Theilen durch die Calcination befreit und nachmahls in Verbindung der Potasche und Kieselerde, die man aus dem calcinirten Quarze erhält, in besonders hierzu vorgerichteten Glasöfen zu blauem Glase geschmolzen. Die verschiedenen Sorten sucht man durch die Verschiedenheit der Gemenge obiger Bestandtheile zu erhalten. Durch Pochen und nachmahliges Mahlen auf den hierzu erbauten Mühlen und wiederholtes Schlemmen wird dieses blaue Glas endlich in ein Pulver verwandelt, das unter dem Namen Schmalte, Eschel etc. verkauft wird. Ein Glasmacher, Christoph Schürer von Platten (einem Orte in Böhmen), schmelzte das erste blaue Glas und fertigte Schmalte daraus. Diese Erfindung ist zwischen die Jahre 1540 und 1560 zu setzen.
Schmalte ist eine blaue Farbe, welche aus Kobalt bereitet wird. Durch Rösten werden erstlich die fremdartigen Bestandtheile, vorzüglich Wißmuth und Arsenik, abgeschieden. Die beste Sorte des Kobalts, auf diese Art behandelt, erhält den Namen Saffer oder Zafra, und dient vorzüglich dazu, dem Glase, dem Porzellan und dem Sapphirflusse eine blaue Farbe zu geben; auch wird er bei der Emailmahlerei gebraucht. Die geringern Kobalte werden ebenfalls erst von dem beigemengten Arsenik und andern fremdartigen Theilen durch die Calcination befreit und nachmahls in Verbindung der Potasche und Kieselerde, die man aus dem calcinirten Quarze erhält, in besonders hierzu vorgerichteten Glasöfen zu blauem Glase geschmolzen. Die verschiedenen Sorten sucht man durch die Verschiedenheit der Gemenge obiger Bestandtheile zu erhalten. Durch Pochen und nachmahliges Mahlen auf den hierzu erbauten Mühlen und wiederholtes Schlemmen wird dieses blaue Glas endlich in ein Pulver verwandelt, das unter dem Namen Schmalte, Eschel etc. verkauft wird. Ein Glasmacher, Christoph Schürer von Platten (einem Orte in Böhmen), schmelzte das erste blaue Glas und fertigte Schmalte daraus. Diese Erfindung ist zwischen die Jahre 1540 und 1560 zu setzen.