Conversations-Lexikon oder kurzgefaßtes Handwörterbuch
Roskolniken
Roskolniken heißen eine gewisse Religionssecte in Rußland. Eigentlich will ihr Name so viel, als Schismatiker sagen, ob man gleich über ihren Ursprung nichts gewisses weiß. Sie selbst nennen sich Starowerzi, Altgläubige, indem sie nemlich die von dem Patriarch Nikon vorgenommenen Veränderungen verabscheuen, alles, was die herrschende Kirche thut, als unheilig verwerfen, den öffentlichen Gottesdienst verachten, nicht das Abendmal von den durch die Regierung angestellten Geistlichen nehmen, noch auch ihre Kinder von diesen taufen lassen; dagegen sich der wahren Bischöfe und Priester rühmen etc. In der Mitte des 17. Jahrhunderts machten sie Aufsehen: sie theilten sich in zwei Hauptpartheien und jede wieder in fünf Secten. Man hat sie vorher, besonders unter Peter I., mit großer Strenge verfolgt und auszurotten gesucht, aber vergebens. Hatte man sie in ein Haus zusammen getrieben, so steckten sie, ehe sie sich ergaben, lieber das Gebäude an und verbrannten mit. Daher hat man in der Folge die Strenge gegen sie, namentlich seit Catharina II. Regierung, gemildert, indessen haben sich aber auch viele von ihnen wieder mit der griechischrussischen Kirche vereinigt: der größte Theil von ihnen ist in Sibirien, und alle Donischen und Südlich-Asiatischen Kosaken gehören zu der Secte.
Roskolniken heißen eine gewisse Religionssecte in Rußland. Eigentlich will ihr Name so viel, als Schismatiker sagen, ob man gleich über ihren Ursprung nichts gewisses weiß. Sie selbst nennen sich Starowerzi, Altgläubige, indem sie nemlich die von dem Patriarch Nikon vorgenommenen Veränderungen verabscheuen, alles, was die herrschende Kirche thut, als unheilig verwerfen, den öffentlichen Gottesdienst verachten, nicht das Abendmal von den durch die Regierung angestellten Geistlichen nehmen, noch auch ihre Kinder von diesen taufen lassen; dagegen sich der wahren Bischöfe und Priester rühmen etc. In der Mitte des 17. Jahrhunderts machten sie Aufsehen: sie theilten sich in zwei Hauptpartheien und jede wieder in fünf Secten. Man hat sie vorher, besonders unter Peter I., mit großer Strenge verfolgt und auszurotten gesucht, aber vergebens. Hatte man sie in ein Haus zusammen getrieben, so steckten sie, ehe sie sich ergaben, lieber das Gebäude an und verbrannten mit. Daher hat man in der Folge die Strenge gegen sie, namentlich seit Catharina II. Regierung, gemildert, indessen haben sich aber auch viele von ihnen wieder mit der griechischrussischen Kirche vereinigt: der größte Theil von ihnen ist in Sibirien, und alle Donischen und Südlich-Asiatischen Kosaken gehören zu der Secte.